Ein unbekanntes Duo auf einem Mofa treibt auf dem Bodensee-Radwanderweg sein Unwesen. Seit Tagen attackieren sie Touristen mit rohen Eiern. Haben sie etwas gegen die 220 000 Radfahrer, die jährlich den See umkurven?

Eriskirch - Eine obskure Serie von Eierwürfen auf Touristen löst am östlichen Bodenseeufer verbreitetes Kopfschütteln aus. Mehrfach sind Frauen im Bereich Eriskirch (Bodenseekreis) attackiert worden, einmal flog gar eine Schokotorte. Die Täter brausten an ihren Opfern auf einem Mofa vorbei. Jetzt ermittelt die Polizei.

 

Der erste Fall ereignete sich nach den Erkenntnissen der Polizei am Montagabend. Ein älteres Ehepaar fuhr mit seinen E-Bikes an dem herrlichen Sommerabend auf dem Bodenseeradwanderweg entlang der Schussen von Eriskirch in Richtung Schlatt, als ihnen plötzlich das Mofa entgegen kam. Zwei Kerle saßen darauf, der hintere warf unvermittelt ein rohes Ei und traf die Frau schmerzhaft an der Seite. Anschließend fuhr das Mofa davon, der Sozius verdeckte dabei mit seiner Hand das Nummernschild, so dass es nicht abgelesen werden konnte. Kurz darauf sei es noch zu zwei weiteren Begegnungen. Dabei seien die Eheleute mit dem so genannten Stinkefinger verhöhnt worden.

Die Eierattacke ist kein Einzelfall. Seit Montag zählt der Polizeiposten im Nachbarort Langenargen weitere vier ähnlich gelagerte Fälle. Jedes Mal attackierten die Mofafahrer Frauen auf dem Bodenseeradweg bei Eriskirch und Langenargen, bewarfen sie mit rohen Eiern, einmal sogar mit einer Schokotorte. „Da fällt einem nichts mehr ein“, sagte die Eriskircher Hauptamtsleiterin Claudia Rebholz. Über das Motiv kann bisher nur spekuliert werden. Allerdings habe der Sozius zumindest in einem Fall mit seinem Handy Aufnahmen gemacht, berichtet die Polizei. Möglicherweise gibt es also bald einen Youtube-Film. Rebholz glaubt allerdings nicht an viele Klicks. „Ich weiß nicht, wer darüber lachen kann.“