Bei der Bildung macht Deutschland Fortschritte. Das ist eine gute Basis für die Integration von Flüchtlingen - damit aus einer Herausforderung eine Erfolgsgeschichte werden kann, meint Thomas Maron.

Berlin - Es bleibt keine Zeit, sich über das Lob der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu freuen. Es ist zwar gut zu hören, dass Hausaufgaben erledigt wurden, etwa im Bereich der frühkindlichen Bildung. International kann Deutschland da mittlerweile gut mithalten. Aber das Erreichte darf keinen Endpunkt einer positiven Entwicklung darstellen, sondern lediglich eine Basis, auf der aufgebaut werden kann, denn die Zahlen der OECD spiegeln die Zeit vor der großen Herausforderung wider, der sich Deutschland zu stellen hat.

 

Die dringend notwendige Integration der Flüchtlinge kann nur gelingen, wenn die Bildungssysteme noch leistungsfähiger werden. Kleine Kinder, die in Kindergärten in Deutsch sprechendem Umfeld spielen, lernen die Sprache atemberaubend schnell. Was in diesem frühen Alter versäumt wird, muss später mit mehrfachem Aufwand nachgeholt werden. Ebenso wichtig ist es, das bewährte System der beruflichen Bildung auf die Herausforderungen besser vorzubereiten. Hier müssen unter anderem Sprachkurse integriert werden. Das alles wird erst einmal kosten, sicher. Aber wer die Zuwanderung nicht nur als Herausforderung, sondern auch als Chance begreift, der muss jetzt handeln, damit diese Gesellschaft am Ende gestärkt und zukunftsfähig aus diesen Zeiten hervorgeht.