Der VVS erkennt ein Fahrgastpotenzial. Der Technische Ausschuss in Filderstadt plädiert einstimmig für eineneue Busverbindung nach Waldenbuch.

Filderstadt/Waldenbuch - Plattenhardt und Waldenbuch sind etwas mehr als sieben Kilometer voneinander entfernt. Mit dem Auto braucht man für die Strecke zehn Minuten. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind die Fahrgäste, wenn sie nicht das Ruftaxi nutzen, bis zu einer Dreiviertelstunde unterwegs. Die lange Fahrzeit ergibt sich aus dem Fahrplan: man muss erst nach Echterdingen fahren, um dann den Weg in den Schönbuch antreten zu können.

 

Über eine direkte Busverbindung zwischen Filderstadt und Waldenbuch wird schon seit Jahren diskutiert. Eine 2012 dem Gemeinderat präsentierte Kostenaufstellung geht von 40 000 Euro aus, die Filderstadt für eine Linienverbindung zwischen den beiden Kommunen bezahlen müsste. Damals wurde die Verwaltung beauftragt, eine Fahrgastanalyse zu erstellen und Synergien mit anderen Linien zu prüfen.

150 neue Fahrgäste

Diese Ergebnisse wurden am Dienstag den Mitgliedern des Technischen Ausschusses präsentiert. „Nach Angaben des VVS besteht sowohl von Filderstadt nach Waldenbuch als auch nach Tübingen ein Fahrgastpotenzial“, sagte Jan-Stefan Blessing, der stellvertretende Leiter des Filderstädter Ordnungsamts. So seien bei Anbindung der Stadtteile Bernhausen, Bonlanden und Plattenhardt nach Waldenbuch 150 neue Fahrgäste am Tag zu erwarten. Bei einer Direktverbindung nach Tübingen wären dies weitere 60 Personen.

„Die Linie wird für uns noch sehr wichtig werden“, sagte der SPD-Fraktionschef Walter Bauer und betonte die Bedeutung der Anbindung nach Tübingen, Böblingen und Sindelfingen. Sie müsse daher unbedingt in den Nahverkehrsplan aufgenommen werden, der zurzeit vom Landkreis fortgeschrieben wird. Eine schnelle Verbindung nach Tübingen hält aus eigener Erfahrung auch seine Fraktionskollegin Nathalie Schönfeld für wichtig. Damit könnten viele Studierende in Filderstadt wohnen bleiben, und trotzdem Vorlesungen in Tübingen besuchen.

Antrag schon vor Jahren gestellt

Auch Armin Stickler hält eine Verbindung nach Waldenbuch für sinnvoll. „Wenn das Angebot erst einmal da ist, wird auch die Nachfrage steigen“, sagte der Grüne. Rudolf Lienemann (CDU/FDP) will zunächst eine Busverbindung nach Waldenbuch und dann erst eine nach Tübingen. „Damit wären auch das Seniorenheim St. Vinzenz, die Filderklinik, das Fildorado und die Filharmonie von Süden her einfacher zu erreichen“. Laut Richard Briem haben die Freien Wähler den Antrag für Busse nach Waldenbuch und Tübingen schon vor Jahren gestellt und finden das auch heute noch wichtig.

Eine Direktverbindung nach Tübingen ist nach Worten Blessings aus konzessionsrechtlichen Gründen ausgeschlossen, da diese Linie in direkter Konkurrenz zur Buslinie 828 stehen würde. Alternativ dazu wolle die Verwaltung zwei Varianten mit Nachdruck verfolgen. Zum einen eine Verbindung vom Flughafen über Bernhausen und dann über die B 27 nach Tübingen. Zum anderen einen Bus, der ebenfalls am Flughafen startet und dann über Bernhausen und Bonlanden nach Waldenbuch fährt und von dort via Dettenhausen nach Tübingen.

Einstimmiger Beschluss

Einstimmig wurde am Ende beschlossen, eine Busverbindung zwischen Filderstadt und Waldenbuch in die Fortschreibung des Nahverkehrsplanes des Landkreises Esslingen einzubringen.