Am Freitag veröffentlichte die Verbraucherzeitschrift „Öko-Test“ neue Zahlen zu Erdbeerkonfitüren und -fruchtaufstrichen. Demnach seien die meisten Produkte deutlich überzuckert.

Augsburg - Eher eine Süßigkeit als eine Portion Früchte - Erdbeerkonfitüren und -fruchtaufstriche sind nach Einschätzung der Zeitschrift „Öko-Test“ deutlich zu süß. Das Verbrauchermagazin untersuchte für seine neue Ausgabe 19 verschiedene Produkte und präsentierte am Freitag die Ergebnisse. Demnach enthielten alle Konfitüren und einige Fruchtaufstriche zu viel Zucker, verglichen mit der Verzehrempfehlung der Weltgesundheitsorganisation von höchstens 25 Gramm zugesetztem Zucker pro Tag für Erwachsene. Eine 30-Gramm-Portion der Aufstriche deckt laut „Öko-Test“ schon über die Hälfte ab. Das Verbrauchermagazin warnte außerdem davor, sich beim Überprüfen des Zuckergehalts nur auf die entsprechende Angabe in der Nährwerttabelle zu verlassen. In einigen Konfitüren ist demnach Sirup aus Maisstärke (Glucosesirup) enthalten, der herstellungsbedingt zwar weniger Zucker enthält, aber bei den Kalorien „genauso zu Buche“ schlägt. Neben dem Zuckergehalt wurde auch der Schadstoffgehalt der Aufstriche getestet. Bei einigen konventionellen Marken seien Pestizidrückstände festgestellt worden. Außerdem zeigte die Sensorikprüfung laut „Öko-Test“, dass einige Produkte weniger intensiv nach Erdbeeren schmecken als andere, dafür aber sehr süß sind. Die Produkte wurden dem Verbrauchermagazin zufolge auch im Hinblick auf die Herkunft der verwendeten Erdbeeren untersucht. Nur zwei Hersteller setzen demnach auf Früchte aus Deutschland. Bei anderen Produkten kämen die Erdbeeren häufig aus Polen, Südeuropa, der Türkei, Ägypten oder Marokko. Nur wenige Hersteller konnten „Öko-Test“ zufolge außerdem Angaben zu den Löhnen machen, die den Erntearbeitern gezahlt werden. Das Lohnniveau sei aber „extrem niedrig“ und liege in Ägypten etwa bei 0,86 Euro pro Stunde.