Mit mehreren Monaten Verspätung ist nun die ökumenische Kindertagesstätte am Killesberg eingeweiht worden.

S-Nord - Lichtdurchflutete Räume, beste Parklage, liebevolles Konzept: Etliche Dutzend Kinder, Eltern und Erzieher haben am Freitag ihre ökumenische Kindertagesstätte Killesberg offiziell in Beschlag genommen. Mit herzlichen Worten und feinen Happen wurde Einweihung gefeiert. Wer hier einen Platz für sein Kind hat, kann sich freuen, denn die Warteliste ist lang: Rund 200 Familien bewerben sich allein um einen vielleicht freiwerdenden der 50 Krippenplätze. Die 60 Kindergartenplätze sind ebenfalls bereits belegt. Bei der Vergabe werden auch soziale Aspekte berücksichtigt.

 

„Der eine oder andere mag sich etwas wundern, dass wir jetzt erst Einweihung feiern“, sagte Kirchenpfleger Hermann Beck. Eigentlich hätte das Haus schon im Juni bezogen werden sollen, doch beim Bauprojekt auf dem Killesberg gab es Verzögerungen. Also starteten die ersten 15 Kinder als Notgruppe in einer anderen Einrichtung. Im September zogen sie zum Killesberg um. Seitdem haben sich die Räume der ökumenischen Kita nach und nach mit Leben gefüllt. Doch, so Beck, man habe mit allen gemeinsam feiern wollen, deshalb hätten sie bis jetzt mit dem Fest gewartet.

Keine Sorgen mehr um Parkplätze

Gab es anfangs noch Sorgen um zu wenig günstige Parkplätze, so war dies bei der Einweihung kein Thema mehr. Eltern können im Parkhaus 30 Minuten kostenfrei parken, sagte Beck. Alle Frauenparkplätze stünden ihnen dort unter anderem offen. „Es gibt keine andere Einrichtung, die so nah am schönsten Park in Stuttgart liegt“, schwärmte Daniela Hörner vom Jugendamt der Stadt – und sprach von „allerbester Höhenlage“. 1300 Quadratmeter haben die katholische Gemeinde St. Georg und die evangelische Nordgemeinde als Träger von einer Privatfrau gemietet. Hier gibt es Platz für 19 Räume, darunter acht Gruppen- und vier Ruheräume.

Dass der Garten der Kita ähnlich groß ist wie die Nutzfläche, spielt wegen des Parks eine Nebenrolle. „Wir sind jeden Tag mit den Kindern draußen“, erzählte Kita-Leiterin Barbara Schlör. Die Kleinen würden mit Krippenwagen durch den Park kutschiert. Für die Großen sind außerdem Wald- und Naturtage vorgesehen.

Offenheit für Vielfalt

Noch sei die Eingewöhnungsphase nicht beendet, sagte Schlör. Es werde wohl Februar werden, bis sich alle Kinder eingelebt hätten. Das Kita-Team zählt 26 Mitarbeiter. Die meisten sind Frauen, doch es gibt zwei männliche Erzieher, und der Koch ist ebenfalls ein Mann. Im Konzept stehen christliche Werte und Themen: Nächstenliebe, Mitgefühl, Sinn und Religion. Vertreter der Träger-Gemeinden sind häufiger zu Gast, Kindergottesdienste werden gefeiert. Auch klassische Lernthemen wie Sinne und Sprache fehlen nicht. Pfarrer Karl-Eugen Fischer von der Nordgemeinde sagte, Ziel seien Kinder „mit Vertrauen in sich selbst, in diese Welt und in Gott“. Christine Göttler-Kienzle, Gemeindereferentin in St. Georg, sieht in der Ökumene Chance und Herausforderung. Wichtig sei eine „Offenheit für die Vielfalt, die uns im Norden ausmacht“.