In Offenburg hat ein Mann Räumlichkeiten einer ehemaligen Kaserne illegal an Arbeiter aus Osteuropa vermietet. Rund 70 Menschen müssen sich nun eine neue Bleibe suchen. Dem Vermieter droht eine hohe Geldstrafe.

Offenburg - Rund 70 Menschen müssen sich in Offenburg eine neue Bleibe suchen: Die Stadt bestätigte am Donnerstag einen Großeinsatz gegen illegales Wohnen in einer früheren Kaserne. Der Vermieter hatte das Gebäude vor allem an Arbeiter aus Osteuropa vermietet. Für die Zimmer soll er monatlich zwischen 300 Euro bis 600 Euro kassiert haben. Weil das Gebäude in einem Gewerbegebiet liegt und der Brandschutz ungenügend ist, hatte die Stadt eine Wohnnutzung schon seit Ende 2015 verboten. Der Vermieter muss nun mit einer saftigen Ordnungsstrafe rechnen, auch wird ein Steuervergehen geprüft.

 

Stadt leidet unter Wohnungsnot

Die legal hier arbeitenden Bewohner haben nun drei Wochen Zeit, sich eine neue Wohnung zu suchen. Kein leichtes Unterfangen, wie die Stadt angesichts der herrschenden Wohnungsnot einräumte. Zwar sei der Vermieter für alternative Unterkünfte in der Pflicht. Angesichts von zwei Familien mit kleinen Kindern sei aber auch die Stadt gefordert, sagte ein Rathaussprecher. Das Gebäude aus dem Ende des 19. Jahrhunderts wurde bis in die 1990er Jahre als Kaserne genutzt, zuletzt von französischen Soldaten. Von dem Großeinsatz hatte zuvor das „Badische Tagblatt“ berichtet.