Beim Open VVS Day wurde ein Bündel neuer Ideen formuliert, wie der öffentliche Nahverkehr in der Region Stuttgart besser werden kann. Darunter: ein Störungsmelder oder eine App, die auf Sehenswürdigkeiten hinweist.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Das S-Bahn-Chaos in der Region Stuttgart ist nicht zuletzt durch den gleichnamigen Onlinedienst sprichwörtlich. Und mancher Fahrgast benötigt auch in der Region Stuttgart „Tarifabitur“. Doch auch jenseits dieses Spruchs vom Bundesvorsitzenden des Fahrgastverbands Pro Bahn, Jörg Bruchertseifer brachte der Open VVS Day am Samstag etliche Ansatzpunkte vor, wie sich die Informationslage im Nahverkehr des regionalen Verkehrsverbunds VVS verbessern lässt – mit bereits verfügbaren Daten.

 

Bei der Veranstaltung von StZ und VVS präsentierten die gut 30 Teilnehmer originelle Ideen: von einer Navigation durch die Haltestelle zum nächsten Zug über einen Störungsmelder für die aktuell befahrene Verbindung bis hin zu einer App, die auf Sehenswürdigkeiten links und rechts der Strecke hinweist – zum Schauen oder zum Aussteigen. Auch die Verfügbarkeit der Verkehrsdaten war ein Thema; eine Arbeitsgruppe programmierte eine Software, die es künftig wesentlich vereinfachen wird, die Daten des VVS und anderer Verkehrsverbünde zu nutzen. Das Ergebnis der Arbeit ist im Netz frei abrufbar.

Bring mich heim

Volker Torlach vom VVS gab einen Einblick in die Pläne des Verkehrsverbunds. Demnächst wird eine Livekarte aller Fahrzeuge im VVS-Netz freigeschaltet, außerdem können Fahrgäste künftig Störungen oder defekte Rolltreppen und Aufzüge melden – die Teilnehmer am Open VVS Day präsentierten eine intuitiv zu bedienende Anwendung für Smartphones, die genau das kann. Mit einer verbesserten Datenlage zu funktionierenden Rolltreppen könnte auch die Fahrplanauskunft für mobilitätsbeschränkte Personen deutlich verbessert werden.

Daneben arbeitet der Verbund an einer „Bring mich heim“-Funktion: per Knopfdruck sagt einem das Smartphone, wie man von jedem beliebigen Ort nach Hause kommt. Einen ähnlichen Ansatz verfolgte eine Teilnehmergruppe: sie programmierte einen Prototyp der Smartphone-App „VVS Now“, bei der man nur Ziel und gewünschte Ankunftszeit einträgt. Die Route berechnet die App und das Programm benachrichtigt den Nutzer auch, wenn er losgehen muss – und zu welcher Haltestelle.

Die VVS-Vertreter bekamen viele Anregungen für weitere, noch zu entwickelnde Funktionen: Informationen nicht nur auf Deutsch anzubieten etwa, die Zugauslastung einzubeziehen oder Verspätungen genauer als bisher zu erfassen.