Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Mir gebet nix – mit diesen Worten kann man den bisherigen Standpunkt der Gemeinde Oppenweiler und des Wasserverbands Murrtal zusammenfassen. Zwei Bürger wehren sich jetzt gerichtlich dagegen, dass ihre Häuser nach der Fertigstellung der Mauern und Dämme zum Hochwasserschutz vermutlich stärker von einer Flut betroffen sind als bis dato. Wann das Verfahren vor dem Kadi abgeschlossen ist, ist nicht abzusehen.

 

Der Widerstand der beiden Bürger, die zufällig Experten in Sachen Wasserbau sind, hat jedenfalls Bewegung in die Angelegenheit gebracht. Gut möglich, dass der Bürgermeister von Oppenweiler, der auch Vorsitzender des Wasserverbands ist, demnächst einen konkreten Vorschlag unterbreitet. Mit ein bisschen gutem Willen – ja, und mit Geld – sollte eine außergerichtliche Verständigung möglich sein. Das wäre jedenfalls sehr zu begrüßen.

Es sollte nicht die Hauptrolle spielen, ob die Familie Lind anno dazumal unterschrieben hat, dass sie weiß: ihr Haus steht in gefährdetem Gebiet. Die Grundstücke auf der anderen Seite der Murr, die jetzt durch Mauern und Dämme geschützt werden, stehen genauso nah am Wasser. Wer weiß – vielleicht haben deren Eigentümer auch irgendwann unterschrieben, und die Unterlagen sind verschwunden.

Ganz generell raten viele Experten davon ab, immer neue Mauern zu bauen: Es sei sinnvoller, Flächen vorzuhalten, die überflutet werden können. Oppenweiler deicht zurzeit eine weitere Wiese ein. Das ist vermutlich eher kontraproduktiv