Seit der Einweihung der neuen Ortsmitte gibt es Probleme mit Müll und wildem Parken. Im Bezirksbeirat wurde nun ein Maßnahmenkatalog vorgestellt, der Abhilfe schaffen soll.

Zuffenhausen - Seit der Hans-Scharoun-Platz im Sommer 2014 eingeweiht worden ist, gibt es dort immer wieder Probleme mit der Sauberkeit und mit wildem Parken (wir berichteten). Einmal mehr hat sich nun der Bezirksbeirat mit diesen Themen beschäftigt. Heike Mössner vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung stellte in der Zehntscheuer Maßnahmen vor, die von Februar 2017 an die Situation verbessern sollen. Die Räte stimmten dem Konzept mit großer Mehrheit zu.

 

Leere Pizzaschachteln, zusammengeknüllte Plastik- und Pappbecher, zerknautschte Tetrapaks, achtlos weggeworfene Getränkebüchsen – wer auf dem Hans-Scharoun-Platz unterwegs ist, macht zwangsläufig Bekanntschaft mit allerlei Sorten von Müll. Eigentlich hätte die neue Roter Ortsmitte ein Hingucker werden sollen, Passanten wenden sich aber eher ab, wenn sie die vermüllte und recht trostlose Betonfläche vor Augen haben. Zwar stehen auf dem Areal Mülleimer, die – so eine oft geäußerte Kritik – sind aber zu klein, oder es gibt schlichtweg nicht genug davon. Künftig, so erläuterte Mössner, sollen zwei der Behälter gegen größere getauscht werden; zudem sei geplant, einen zusätzlichen Mülleimer aufzustellen. Geleert würden diese auch künftig dreimal in der Woche. Allerdings ist vorgesehen, dass die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS) bei Bedarf auch sonntags eine Runde über das Areal dreht. Der Platz an sich wird nach den Worten von Mössner vom kommenden Februar an nicht mehr nach, sondern vor dem Markttag, also am Mittwochmorgen, gesäubert – was nichts an der Verpflichtung der Beschicker ändert, nach Marktende ihren Müll wegzuräumen. Angedacht ist laut Mössner auch, den Markt weiter zu beleben. So wird dort künftig ein neuer Olivenstand Station machen; weitere Anbieter sollen ebenfalls gefunden werden. Für die Veranstaltung soll verstärkt geworben werden; außerdem ist eine Bürgerbefragung in Rot, im Raiser und auf dem Rappenberg geplant, bei der die Anwohner um ihre Meinung zu Themen wie Öffnungszeiten, Sortiment und den passenden Wochentag für den Markt gebeten werden.

Auch um die Parksituation, vor allem im Bereich des Penny-Marktes, möchte sich die Verwaltung kümmern. Anzahl und Anordnung der Stellplätze sollen verändert werden; zudem ist vorgesehen, den Bereich stärker vom Amt für öffentliche Ordnung überwachen zu lassen. Poller werden die bisherigen Quader ersetzen.

Vor allem der Stadtseniorenrat beklagt, dass es auf dem Hans-Scharoun-Platz keine öffentliche Toilette gibt. Dies könnte sich vielleicht ändern: Ein Discount-Bäcker wird eventuell eine Filiale am Platz eröffnen; in diesem Zusammenhang besteht die Möglichkeit, dass der Bäcker ein öffentliches WC einrichtet. Der grauen Asphalttristesse des Platzes könnte zumindest teilweise mit Pflanzkübeln abgeholfen werden – allerdings nicht im Bereich der Platzmitte; sie muss auch weiterhin für Veranstaltungen freigehalten werden. Frei ist auch eine Fläche an der südöstlichen Ecke des Platzes, dort soll eines Tages ein Gastrowürfel gebaut werden. Etwas Neues zu diesem Thema konnte Mössner allerdings im Bezirksbeirat nicht verkünden.

Die Bezirksbeiräte zeigten sich grundsätzlich einverstanden mit dem Maßnahmenpaket und stimmten ihm mit großer Mehrheit zu. „Das Konzept überzeugt“, sagte der CDU-Sprecher Hartmut Brauswetter. Alexander Mak von der SPD nannte es „höchst interessant“, merkte aber ebenso wie sein Fraktionskollege Tobias Haubensak an, dass man durch die geplanten zusätzlichen Parkplätze den Interessen der Autofahrer nachgebe. Der Bezirksvorsteher Gerhard Hanus sagte, die Maßnahmen würden sicherlich Abhilfe schaffen, Verstöße werde es aber wohl auch künftig geben.