Das Schorndorfer Oskar-Frech-Seebad zieht pro Jahr mehr als 300 000 Badegäste an. Die kommunale Einrichtung gilt trotz der Folgekosten als städtisches Renommierprojekt.

Schorndorf - Im fünften Jahr seines Bestehens ist das Oskar-Frech-Seebad in Schorndorf weiterhin ein Besuchermagnet. Knapp 305 000 Badegäste haben das kombinierte Sport-und Freizeitbad mit angeschlossener Sauna im vorigen Jahr besucht, berichtet der Betreiber, die Stadtwerke Schorndorf. Trotz dieser weiterhin sehr guten Zahlen scheint der Neubau in der Lortzingstraße nun indes seinen Beliebtheitszenit erlangt zu haben. „Ist die Kapazitätsgrenze erreicht?“, fragen die Stadtwerke daher in dem neusten Geschäftsbericht zum Bäderbetrieb.

 

Der warme Sommer des vergangenen Jahres sei die erste Saison gewesen, in der weniger Menschen gekommen seien. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich dadurch ein Minus von 15 000 Besuchern. Das sei allerdings noch immer kein Grund zur Klage, sagt der Stadtwerkechef Andreas Seufer. Zumal im selben Zeitraum die Gästezahl in der Sauna um 6000 auf knapp 110 000 habe gesteigert werden können. Dennoch ist das Hallenbad, wie alle anderen kommunal betriebenen Bäder auch, wirtschaftlich gesehen ein Verlustgeschäft.

Rund fünf Euro je Besuch und Badegast müssten die Stadtwerke zuschießen, berichtete Jürgen Lenk-Holder, der Chef des Schorndorfer Rechnungsprüfungsamtes, dem Gemeinderat. Das sei im Vergleich mit anderen Bädern, bei denen die Zuschüsse bis zu zu zehn Euro je Besucher betragen, nicht viel, meinte er. Bei den viel kleineren Freibädern in den Teilorten Buhlbronn und Schlichten müssten zwischen 20 und 30 Euro je Gast zugeschossen werden.

Der Prüfbericht beziffert den Mehrverlust, den das Bad verursacht hat, für das vergangene Jahr mit 353 000 Euro. Fast 77 000 Euro davon gehen auf das Konto von Fließenschäden. Wie mehrfach berichtet, lösen sich sowohl in den Becken als auch an dem Umgängen die Kacheln. Die Stadtwerke haben Beweissicherungsverfahren vor dem Landgericht Stuttgart begonnen. Der Chef Andreas Seufer kritisierte in der Gemeinderatssitzung erneut den schleppenden Gang des Verfahrens. Immerhin sind die Reparaturarbeiten jetzt so organisiert, dass sie den Badebetrieb nicht allzu sehr stören. Anfang vergangenen Jahres war das Bad wegen Reparaturen im Lehrschwimmbecken einige Tage zu, ansonsten können die Fließenschäden aber nachts geflickt werden.