Wegen illegal entsorgten Unrats muss die Stadt Ostfildern jährlich Mehrkosten von rund 20 000 Euro aufbringen. Neben Spermüll werden auch große Mengen an Verpackungs- und Hausmüll unrechtmäßig im öffentlichen Raum weggeworfen.

Ostfildern - Illegale Müllentsorgung verursacht in der Stadt Ostfildern nicht nur Ärger, sondern auch hohe Kosten. Laut einer Mitteilung der Verwaltung muss die Stadt jährlich rund 20 000 Euro für die Entsorgung von wild abgelagertem Unrat einkalkulieren. Sie macht darauf aufmerksam, dass es sich dabei nicht um eine Bagatelle, sondern um eine Ordnungswidrigkeit handelt, die den jeweiligen Verursacher der Polizeiverordnung zufolge zwischen zehn und 500 Euro Geldbuße kosten könne.

 

„Man kommt mittlerweile kaum mehr hinterher, den ganzen wild abgestellten Müll wegzuräumen“, sagt Günther Klier, der bei der Stadt für die Organisation der Straßen- und Freiflächenreinigung sowie den Winterdienst zuständig ist. Allein im vergangenen Jahr seien es rund 32 Tonnen Sperrmüll gewesen, die wenig umweltbewusste Zeitgenossen illegal beseitigt hätten. In diesem Jahr seien es bereits zum jetzigen Zeitpunkt gut zehn Prozent mehr.

Lebensmittelreste locken Ratten an

Hinzu kämen zusätzlich rund 70 Tonnen an Verpackungs- und Hausmüll, von denen etwa 20 Prozent wild im gesamten Stadtgebiet abgeladen würden. Der Unrat lande häufig neben den Papierkörben oder Containern sowie in den Hecken und Sträuchern, berichtet Klier. Nicht selten seien weggeworfene Verpackungen noch gefüllt, etwa mit Überresten in den Pizzakartons. Das wiederum locke Schädlinge wie Ratten regelrecht an und verursache zusätzliche Probleme.

Zu der Gesamtmenge von jährlich 70 Tonnen Müll zähle auch der Inhalt der rund 120 öffentlichen Mülleimer in den Stadtteilen, die von den Bauhofmitarbeitern täglich geleert würden – inklusive der Mülleimer für die Hundekotbeutel. Aber auch die Behältnisse mit den Hinterlassenschaften der Vierbeiner landeten nicht alle ordnungsgemäß in den dafür bestimmten Eimern. Die jährlichen Mehrkosten, die die Stadt aufgrund des unrechtmäßig entsorgten Papier-, Haus- und Sperrmülls zu stemmen habe, lägen bei 20 000 Euro. „Das gesamte Budget für die Entsorgung liegt bei 61 000 Euro, da liegen wir aktuell schon drüber. Diese 20 000 Euro könnten eingespart werden, würde jeder seinen Müll ordnungsgemäß entsorgen“, sagt Klier.

Geldbuße in Höhe von 500 Euro

Diese sich immer mehr einbürgernde Praxis sei kein Kavaliersdelikt, sondern eine „handfeste Ordnungswidrigkeit“, betont Mark Cebulla, der bei der Stadt Ostfildern das Sachgebiet Recht verantwortet. „In dem Moment, in dem der Verursacher bekannt ist, wird ein Verfahren eröffnet – unlängst ist es zur Verhängung einer Geldbuße in Höhe von 500 Euro gekommen“, berichtet Mark Cebulla. Der herumliegende Müll falle auf großen Flächen wie jener rund um das Stadthaus im Ortsteil Scharnhauser Park zwar besonders schnell ins Auge, er sei aber tatsächlich in allen Stadtteilen ein großes Ärgernis, sagt Günther Klier.

An der Landschaftstreppe habe man zwar aus optischen Gründen bewusst keine Mülleimer aufgestellt. Der Abfall würde aber auch dann daneben verstreut liegen, wenn es Mülleimer geben würde, ist Mark Cebulla überzeugt.