Die Stadtverwaltung will an der Kreuzung der Hindenburgstraße mit der Otto-Schuster-Straße in Nellingen eine Grüne Welle installieren lassen. Eine Überarbeitung der Software soll die Schaltung der Ampel je nach Verkehrslage ermöglichen.

Ostfildern - Ob der Verkehr auf der Hindenburgstraße im Ostfilderner Stadtteil Nellingen vom Mai an reibungslos fließt, ist ungewiss. Aber die Stadtverwaltung will jetzt für die Ampel, die nach Ansicht von Anwohnern, Geschäftsleuten und Autofahrern Stau verursacht, an der Kreuzung mit der Otto-Schuster-Straße eine sogenannte Grüne Welle installieren lassen. Durch eine Überarbeitung der Software soll die Signalanlage auf die jeweilige Verkehrslage reagieren und für einen zügigen Abfluss der Autos sorgen. Dafür haben die Mitglieder des Verwaltungsausschusses in ihrer jüngsten Sitzung eine außerplanmäßige Ausgabe von 25 000 Euro befürwortet.

 

Einst stellte die Kreuzung einen Unfallschwerpunkt in der Stadt dar und wurde deshalb mit einer Ampelanlage ausgestattet. Doch nun fließt der Verkehr offenbar nicht mehr. Deshalb haben die Gemeinderatsfraktionen der Freien Wähler, der CDU und der SPD im November gemeinsam einen Antrag bei der Stadtverwaltung „zur Verbesserung der Ampelschaltung an der Kreuzung Hindenburgstraße/Otto-Schuster-Straße“ gestellt.

Die Maßnahme wird nicht so teuer wie befürchtet

Nach einer Prüfung des Ansinnens hat die Stadt für die Grüne Welle ursprünglich mit Kosten von bis zu 60 000 Euro gerechnet. Doch tatsächlich könne auf den Austausch von Hardware-Komponenten verzichtet werden, weshalb das Vorhaben laut dem Ostfilderner Oberbürgermeister Christof Bolay „nicht so teuer wie befürchtet“ werde und mit 25 000 Euro zu Buche schlage.

Allerdings merkte Werner Schmidt, der SPD-Fraktionsvorsitzende, an, dass es sich lediglich um einen Versuch handle, das Problem in den Griff zu bekommen. Scheitere der, „muss man auch den Mut haben, eventuell weitere Veränderungen zu veranlassen“. Die Chefin der Grünen, Margarete Schick-Häberle, leidet unter „Bauchschmerzen“ angesichts der 25 000 Euro, die für einen möglicherweise misslingenden Versuch ausgegeben werden. Sie war auch die einzige Stadträtin, die sich der Stimme enthielt. Theo Hartmann, der Vorsitzende der Fraktion der Freien Wähler, befürwortet die Einrichtung einer Grünen Welle. Dennoch ist er überzeugt, es werde nicht gelingen, „die Hindenburgstraße zu allen Zeiten staufrei zu bekommen“.

Bolay bittet „um eine realistische Erwartungshaltung“

Auch der Oberbürgermeister Christof Bolay will allzu optimistische Vorstellungen dämpfen und bittet „um eine realistische Erwartungshaltung“. Mit Humor geht Norbert Simianer, der Fraktionsvorsitzende der CDU, an die Maßnahme in der Hindenburgstraße heran. Letztlich gebe es für das Problem nur die eine sichere Lösung: „Wir müssen dort eine Fußgängerzone einrichten“, forderte er scherzhaft.