Die neue Ausstellung in der Städtischen Galerie zeigt bewegte und bewegende Werke von Anja Luithle. Eröffnet wird sie am Sonntag, 23. Oktober, um 11.15 Uhr im Stadthaus des Ostfilderner Stadtteils Scharnhauser Park.

Ostfildern - Schöne Aussichten“ heißt die Ausstellung von Anja Luithle, die an diesem Sonntag in Ostfildern in der Städtischen Galerie im Scharnhauser Park eröffnet wird. Die Künstlerin zeigt unter anderem Werke, die in Bewegung sind. Etwa in Reih und Glied aufgestellte Staubwedel, die in einer Art Choreografie Pirouetten drehen, große Kochtöpfe, in denen – wie von Geisterhand geführt – Kochlöffel rühren, ein sich drehender Himmel oder schwingende rote Fensterläden.

 

Die hölzernen Läden wirken zunächst deplatziert, die Größe passt nicht und sie wollen nicht so recht zur Architektur des „White Cube“ im Stadthaus des Scharnhauser Parks passen. Zugleich wirken sie beinahe zerbrechlich, und spätestens, wenn sie – aufeinander abgestimmt – auf- und zuschwingen, entfalten sie ihren besonderen Reiz, wirken beinahe poetisch. Sie öffnen laut der Ausstellungsankündigung den Blick auf künstlerische Welten, dienen gleichzeitig als Projektionsfläche für eigene innere Bilder, können aber auch als Impuls verstanden werden, sich dem Unbekannten zu öffnen.

Elemente aus dem Wohnhaus der Künstlerin

Für diese Ausstellung hat Anja Luithle eigens Elemente ihres Wohnhauses demontiert und nach Ostfildern transportiert. Schon am Eingang des Ostfilderner Stadthauses stimmt die schöne Aussicht auf ein auffälliges weißes Kleid auf die Ausstellung in der Galerie ein. Es steht im Bassin und treibt gemächlich auf dem Wasser. Das Objekt mit dem Titel „Ein Vielleicht auf der Welle“ ist ebenso in Bewegung wie viele der kinetischen Objekte Luithles, deren übergreifendes Thema ebenfalls die Verbindung von Raum und Bewegung ist. Ihre Kunstwerke entwickeln eine Eigendynamik, übermitteln Botschaften mit einem Augenzwinkern. Ein zentraler Aspekt in Anja Luithles Arbeiten ist immer wieder die Frage, was sich hinter den Dingen verbirgt.

Mit dem Objekt „Wertpapiere“, das gerahmtes Klopapier aus der ganzen Welt zeigt, wirft die Künstlerin laut der Galerieleiterin Holle Nann Fragen auf wie: Was ist der Wert von Kunst? Wem ist sie etwas wert? Welche Bedeutung hat sie für die Gesellschaft? Was kann Kunst leisten?

Die Frage, was sich hinter den Dingen verbirgt

Laut einer Mitteilung der Städtischen Galerie steht die titelgebende, ortsbezogene Arbeit von Anja Luithle im Fokus der Ausstellung. Sie bringe sich und ihr Umfeld im realen Sinne des Wortes ein. Ein zentraler Aspekt in Luithles Werk sei immer wieder die Frage, was sich hinter den Dingen verbirgt. Die äußere Hülle lasse oft auf das Innere schließen, provoziere gleichzeitig die Frage nach dem Dahinter und verstärke die Neugier des Betrachters.

Luithles kinetische Skulpturen sind an einigen Orten zu sehen

Künstlerin
Anja Luithle wurde 1968 in Offenbach geboren. Sie hat an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart sowie an der Facultad de Bellas Artes in Barcelona studiert. Sie erhielt zahlreiche Stipendien, unter anderem die Atelierstipendien der Stadt Nürtingen und des Landes Baden-Württemberg.

Werke
In der Region sind einige kinetische Skulpturen von Anja Luithle im öffentlichen Raum zu sehen. Darunter „Die Springerin“ vor dem Kombibad in Fellbach (Rems-Murr-Kreis), „Die Wegweiserin“ auf einem Kreisverkehr in Eislingen (Kreis Göppingen) und „Die Gratwanderin“ am Haus der Geschichte in Stuttgart.

Ausstellung
Die „Schönen Aussichten“ werden am Sonntag, 23. Oktober, um 11.15 Uhr im Beisein der Künstlerin eröffnet. Ihre Werke sind bis zum 10. Januar in der Städtischen Galerie zu sehen. Diese ist dienstags und donnerstags von 15 bis 19, samstags von 10 bis 12 und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.