Reportage: Robin Szuttor (szu)
Was mögen Sie an Ihrer Frau besonders?
Alois F. Dass sie viel vergisst . . . also, dass sie verzeihen kann.
Und Sie an ihm?
Luzia F. Er war schon lieb, da kann ich nichts sagen. Er hat halt seine Leidenschaft gehabt, und die hab ich ihm lassen müssen.
Wann hatten Sie Ihre schönste Zeit?
Luzia F. Eigentlich ist es heute am schönsten mit uns. Wir kennen uns so gut nach den vielen Jahren. Man kann sagen: Wir sind zusammengewachsen. Das ist viel wert.
Alois F. Am schönsten ist es jetzt im Alter.
Luzia F. Abends auf dem Sofa sitzen und die Messe hören: Wir sind uns einiger als je zuvor.
Alois F. Das hätte ich mir nie träumen lassen, dass das Verhältnis mit uns mal so schön wird. Dass es so umschwenken kann ins Harmonische – ich kenne mich ja schließlich, kenne das Krumme und Gerade an mir. Wir haben es jetzt viel netter miteinander als früher. Auf die alten Tage übernimmt sie immer mehr das Regiment. Ich weiß schon, was ich an ihr hab.
Wenn Sie noch mal von vorne anfangen könnten, was würden Sie anders machen im Leben?
Alois F. Eigentlich nichts.
Luzia F. Ich wüsste eigentlich auch nichts.