Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte haben in der Nacht zum Dienstag den Pariser Nordbahnhof gestürmt und für mehrere Stunden gesperrt. Offenbar waren sie auf der Suche nach drei Männern.

Paris - Bei einem Großeinsatz haben französische Sicherheitskräfte den Pariser Nordbahnhof für mehrere Stunden geräumt. Nach Informationen der Tageszeitung „Le Parisien“ suchten sie in der Nacht zum Dienstag nach drei Männern. Andere Medien ergänzten, es habe keine Festnahmen gegeben.

 

Die Polizeiaktion in Europas größtem Bahnhof begann am späten Montagabend gegen 23.00 Uhr, wie die Zeitung weiter berichtete. Das Gebäude sei abgesperrt worden. Spezialkräfte der Polizei hätten einen aus dem nordfranzösischen Valenciennes kommenden Hochgeschwindigkeitszug mit rund 200 Fahrgästen durchsucht. Am Bahnhof gingen Beamte mit Helmen und Sturmgewehren in Stellung.

Der Inlandgeheimdienst DGSI habe zuvor einen Hinweis aus einem befreundeten Land über die drei Männer erhalten. Seit vergangenem Freitag habe es Hinweise gegeben, wonach sie sich in Paris, Bordeaux oder Marseille aufhielten, so „Le Parisien“.

Polizei informierte über Twitter

Erst am Sonntag hatte die Franzosen einen neuen Präsidenten gewählt, Zehntausende Sicherheitskräfte hatten die Abstimmung geschützt. Im Land gilt wegen der Terrorgefahr immer noch der Ausnahmezustand. Auch im Nachgang der Wahl sind die Sicherheitskräfte besonders sensibilisiert. Frankreich war in den vergangenen Jahren mehrfach Ziel islamistischer Anschläge, knapp 240 Menschen wurden getötet.

Die Polizei begründete den Einsatz auf Twitter zunächst mit nicht näher erläuterten „Überprüfungen“. Um kurz vor 2 Uhr morgens erklärte die Polizei den Einsatz für beendet: „Rückkehr zum Normalzustand“, lautete die Ansage.

Der Gare du Nord ist der am meisten frequentierte Bahnhof Europas und einer der größten der Welt. Täglich passieren rund 700 000 Reisende das Drehkreuz. Vom Gare du Nord fahren auch die Thalys-Hochgeschwindigkeitszüge nach Deutschland sowie die Eurostar-Züge nach London ab.