Um auf internationaler Ebene weiter Klimaschutz-Vorreiter zu bleiben, braucht Deutschland einen massiven Wandel. Und den schnellen Kohleausstieg, kommentiert Hanna Spanhel.

Berlin - Ein wenig peinlich ist es schon, dass Deutschland das Pariser Klimaabkommen erst nach den langjährigen „Bremsern“ USA und China ratifiziert. Schließlich präsentiert man sich auf Weltbühne sonst gerne als Vorreiter in Sachen Klimaschutz.

 

Sicher, was unterm Strich hierzulande erreicht wurde, ist nicht zu verachten. Doch darauf dürfen sich die Deutschen nun nicht ausruhen. Um seinen Beitrag an den Pariser Zielen zu leisten, müsste Deutschland den Kohleausstieg schon in den kommenden zehn Jahren auf den Weg bringen – und nicht erst bis 2050. Das rechnen Klimaexperten vor. Der nationale Klimaschutzplan der Umweltministerin umfasst dazu aber überhaupt keinen Zeitplan mehr, und auch der konkrete Beitrag, den die Energiewirtschaft leisten soll, ist aus dem Entwurf gestrichen.

Das reicht nicht, um international weiter Vorreiter im Klimaschutz zu bleiben – und als Technologieland zu profitieren. Dazu braucht es einen massiven, mitunter schmerzhaften Wandel – in der Wirtschaft und in der Gesellschaft. Und eine Regierung, die in Sachen Energiewende ambitionierte Ziele festlegt, statt zu bremsen.

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