Laut den Grünen herrschen an der Wendeplatte Dürrheimer Straße „unhaltbare Zustände“.

Seelberg - Es sieht des Öfteren nicht gut aus an der Wendeplatte Dürrheimer Straße. Hier sammelt sich Müll, hier kommt es zu Sachbeschädigungen und auch zu Ruhestörungen bis tief in die Nacht hinein. Und die umgefahrene Leuchtstele im Schotterbeet an der Ecke verweist auf ein weiteres Problem: die Autos. Dass die Autofahrer die Wendeplatte aber nicht ausschließlich als solche benutzen, stellt das größte Problem dar: „Ab 17 Uhr und an Wochenenden steht hier alles voll“, sagt Bernd Hanel, der an der Ecke wohnt, „und wenn Fußball oder auf dem Wasen was los ist, dann ist hier sowieso dicht. Die Leute nutzen die Fläche wie einen kostenlosen Parkplatz. Dann ist bis über Mitternacht hinaus Türenschlagen und Motorenlärm zu hören. Wer hier wohnt, kriegt Schlafprobleme.“

 

Ganz neu sei das Problem nicht: „Das ist so seit es diese Wendeplatte gibt, also seit etwa vier Jahren. Wir haben uns schon öfters an die Stadt und an das Amt für öffentliche Ordnung gewendet, aber getan hat sich nichts. Nicht einmal unsere Anregung, die Beschilderung zu verbessern, wurde aufgegriffen“, sagt Hanel. Und deshalb haben sich die Anwohner zusammengetan: „Wir sind mit dem Problem jetzt direkt an die Politiker herangetreten“, sagt Hanel, der in die Vorort-Sprechstunde der Landtagsabgeordneten Brigitte Lösch (Die Grünen) ging. Martin Kurz, Sprecher der Anwohnerinitiative, hat sich an die lokale CDU gewandt: „Vielleicht lässt sich ja so etwas bewegen, denn so kann es nicht bleiben.“

Neben der ärgerlichen Belästigung durch Autolärm beunruhigt die Anwohner vor allem dies: „Wenn hier alles vollsteht, dann haben Krankenwagen oder Feuerwehr keine Chance, durchzukommen“, sagt Hanel. Und dies vor dem Hintergrund, dass sich an der Wendeplatte Dürrheimer Straße nicht nur Wohngebäude, sondern auch das St.-Anna-Seniorenheim und Pflegeheim sowie ein Kindergarten befinden.

Die Grünen wollen einen Bericht und Problemlösungen

Diesen Aspekt nennt auch der nach der Intervention der Anwohner formulierte Antrag der Bezirksbeiratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen an erster Stelle: „Verbotenes Parken auf der Wendeplatte, im Bereich der Feuergasse und von Zufahrten zu den Gebäuden führt zu Behinderungen von Einsatzfahrzeugen wie Notarzt und Krankenwagen“, schreibt Fraktionssprecher Peter Mielert. Und ganz ähnlich beschreibt ein inzwischen ebenfalls eingegangener Antrag der CDU-Fraktion die Situation: „Des Öfteren schon konnten Krankenwagen wegen der zugeparkten Wendeplatte nicht mehr wenden und zügig ihre Aufgaben erledigen. Da besonders die Bewohner der Heime im Notfall dringend auf die Hilfe der Rettungsdienste angewiesen sind, ist es wichtig, dass die unbehinderte Zufahrt zu den Gebäuden gewährleistet ist.“ Hinzu komme, dass die „verkehrswidrige Beparkung des Bereichs zu einer Belastung der Anwohner“ führe.

Dessen Grünen-Fraktion verlangt nun „einen Bericht über die unhaltbaren Zustände im öffentlichen Raum in der Dürrheimer Straße/Seelberg-Wohnen und die Maßnahmen zur Abhilfe. Wir erwarten Vorschläge, die die Situation dauerhaft verbessern.“ Vorgeschlagen wird „die Einrichtung beweglicher hydraulischer Poller, die von Notfallfahrzeugen und Berechtigten bewegt werden können“. Gefordert wird, „dass die Verwaltung und die Polizei wirksame Maßnahmen ergreifen um City-nahes Wohnen attraktiv zu halten und gleichzeitig das Recht durchzusetzen“. Die CDU-Fraktion will schlicht, dass „die Stadtverwaltung prüft, wie die Freihaltung des Bereichs erreicht werden kann“.