Der Pendler-Parkplatz am Fellbacher Bahnhof ist nun Geschichte. Jetzt nimmt der Parkdruck rund um die Eisenbahnstraße wieder zu. Am Montag rollen die Bagger an.

Rems-Murr: Sascha Sauer (sas)

Fellbach - Die Frist ist abgelaufen: Wer sein Auto jetzt noch auf dem Pendler-Parkplatz an der Eisenbahnstraße stehen hat, wird abgeschleppt. Das Ordnungsamt hat in den vergangenen Tagen mit Parkverbotsschildern und Halterfeststellungen alles versucht, die Autofahrer zu warnen. Und das nicht ohne Grund. „Wir müssen der Baufirma bis spätestens Montag das Grundstück geräumt zur Verfügung stellen“, sagt Peter Bigalk, der Leiter des Amts für öffentliche Ordnung in Fellbach.

 

Pendler konnten den Schrottplatz kostenfrei nutzen

Mehr als ein Jahr lang konnten Pendler den Schotterplatz nutzen. Und das kostenfrei. Somit war das Fleckchen Erde beliebt – trotz Schlaglöcher und Dreck. Peter Bigalk wundert das nicht: „Um den Bahnhof herum herrscht immer Parkdruck. Wenn Flächen vorhanden sind, die man nützen kann – warum nicht.“

Damit ist es jetzt vorbei. Auch der Bauzaun wird am Freitag zugemacht, damit am Wochenende Autofahrer nicht in Versuchung geraten, ihr Fahrzeug dort abzustellen. Und wo werden die Pendler in Zukunft parken? „Ich vermute, dass viele wie zuvor die S-Bahn-Haltestelle Sommerrain nutzen“, sagt Peter Bigalk.

Die Baugrube muss jetzt genau vermessen werden

Wie Johannes Berner, der stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung der Kreisbaugesellschaft Waiblingen, mitteilt, soll bereits am Montag mit den Vorarbeiten begonnen werden. „Die Baugrube muss vermessen werden, das konnte bisher nicht passieren, weil die Autos darauf standen.“ Die Bagger sollen dann am 20. März anrollen, auch ein Bohrgerät wird auf der Baustelle an der Eisenbahnstraße stehen. Das Wohn- und Geschäftshaus soll eine Tiefgarage mit 52 Stellplätzen bekommen. Für die Bewohner sind 28, für die Notariatskanzlei vier und für die Zweigstelle der Volkshochschule Unteres Remstal 20 Parkplätze vorgesehen. „Das Angebot für die Besucher der VHS ist nicht üppig, aber es sind mehr Stellplätze als bisher in der Theodor-Heuss-Straße“, sagt Berner.

Dass die letzten Autos auf dem Pendler-Parkplatz erst kurz vor knapp verschwinden, versetzt Johannes Berner nicht in Aufregung. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass der Parkplatz erst kurz vor Baubeginn geräumt werden soll, weil wir nicht wollten, dass durch eine zu frühe Räumung Unmut entsteht.“

Beim Parken spielen Geld und Bequemlichkeit eine Rolle

Die Baubürgermeisterin Beatrice Soltys ist überzeugt, dass bei den Pendlern vor allem Geld und Bequemlichkeit eine Rolle spielen, wenn es ums Thema Parken geht. So vermutet sie, dass wegen des kostenlosen Angebots in der Eisenbahnstraße, die Park-und Ride-Tiefgarage in der Schaflandstraße mit ihren 128 Stellplätzen seltener angefahren wurde. „Fakt ist, dass der Parkdruck rund um den Bahnhof hoch ist“, sagt Beatrice Soltys. Vor allem in der Theodor-Heuss-Straße und deren Querstraßen suchten die Pendler – zum Ärger der Anwohner – nach Abstellmöglichkeiten für ihre Fahrzeuge.

Das wird sich auch in naher Zukunft nicht ändern, denn es gibt zu wenig Flächen rund um den Bahnhof. Die Baubürgermeisterin Beatrice Soltys setzt auf die Entwicklung eines „ruhenden Parkraumkonzepts“. Sie plant, das Thema gemeinsam mit der Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts in der nördlichen Bahnhofstraße zu diskutieren.