Eine Serie widmet sich dem Thema Parken. Nun berichtet Thomas Grab von der städtischen Verkehrsüberwachung, wo Kontrolleure in den Stadtbezirken Degerloch, Sillenbuch, Plieningen und Blicken in aller Regel fündig werden.

Filder - „Jeder Stadtbezirk hat seine Schwerpunkte, was die Überwachung angeht“, sagt Thomas Grab. Die Kontrolle des ruhenden Verkehrs, so heißt es im Amtsdeutsch, ist seine Ägide. Sprich: Grabs Mitarbeiter in der Verkehrsbehörde sind an sechs Tagen in der Woche, von morgens früh bis abends spät, unterwegs, um Knöllchen an Parksünder zu verteilen. Einen von ihnen haben wir jüngst begleitet, nun berichtet Thomas Grab von den Vorgaben der Arbeit. „Strafzettel ist Strafzettel“, sagt er. „Das macht keinen Unterschied, ob er in der Innenstadt oder in den Außenbezirken ausgestellt wird.“ Allerdings sind die Details der Parkverstöße dann oft andere: „Das Abstellen von Hängern in Wohngebieten ist in der Innenstadt kein Problem, in den Vororten durchaus.“

 

Rücksichtslose Eltern

Ein wichtiges Thema sei die Schulwegüberwachung, berichtet Grab. „Die Elterntaxis haben in jüngster Zeit bekanntermaßen zugenommen, also sind oft Gehwege zugeparkt oder Zebrastreifen.“ Für ihn und seine Kollegen sei es unverständlich und ärgerlich, „wenn wir feststellen, wie rücksichtslos Eltern oft parken“. Schließlich gehe es dabei um eine konkrete Gefahrensituation – für die Kinder.

Dass Gehwege oder Einmündungen unerlaubterweise zugeparkt sind, kommt laut Thomas Grab häufig in den Ortskernen der äußeren Stadtbezirke vor, beispielsweise in Degerloch, an der Löwen-, Karl-Pfaff- und Epplestraße. Besonders beliebt sei auch das Falschparken beim Wochenmarkt, mittwochs in Heumaden, samstags in Degerloch oder freitags in Sillenbuch. „Da setzen wir unser Personal gezielt ein“, so Grab. Zugeparkte Gehwege kennen auch die Birkacher, gerade im Bereich vor dem Penny-Markt oder entlang der Birkheckenstraße, und auch hier wird gezielt überprüft. Ein Überwachungsschwerpunkt ist ebenso die Universität Hohenheim, gerade zu Semesterbeginn: „Da ist immer Parkchaos.“ In Sillenbuch kontrollieren die Mitarbeiter verstärkt die Kurzzeitparkplätze entlang der Kirchheimer Straße, also ob die Parkzeit überschritten oder die kostenlose halbe Stunde ausgedehnt wurde.

Rauer Umgangston

Wenn sich in den Bezirken neue Brennpunkte entwickeln, bekommen das die städtischen Mitarbeiter recht schnell mit. „Wir erhalten auch viele Hinweise von den Bürgern, etwa über die Gelben Karten“, berichtet Thomas Grab. Die können dann in die tägliche Einsatzplanung einfließen.

Dass von den über 100 Stellen in der Verkehrsüberwachung meistens um die 15 Prozent nicht besetzt sind, hat einen Grund: „Der Umgangston der Verkehrsteilnehmer wird ruppiger“, weiß Thomas Grab. „Leider Gottes ist es an der Tagesordnung, dass die Kollegen verbal angegangen werden.“ Die Mitarbeiter werden entsprechend geschult, etwa wie man Deeskalationsgespräche führt. Sollte es dennoch zu Beleidigungen oder – in seltenen Einzelfällen – auch zu tätlichen Angriffen kommen, „reagieren wir konsequent und stellen Strafanzeige, durchaus mit Erfolg“. Und auch wenn Grab sich darum kümmert, dass keiner der Stadtbezirke zu kurz kommt, gibt er doch zu bedenken: „Stuttgart hat rund 3000 Straßen. Der Bürger hätte oft gerne, dass in seiner Straße mehr kontrolliert wird, aber wir müssen Prioritäten setzen.“ Klar ist für den Experten: „Man muss immer damit rechnen, als Falschparker ein Ticket zu bekommen.“

Umfrage und Online-Themenseite

Wenn Sie eine Meinung zum Thema Parken in den Bezirken unterm Fernsehturm haben, freuen wir uns, wenn Sie sich melden: redaktion@blick-vom-fernsehturm.zgs.de. Alle Teile der Parkserie finden sich auf unseren Online-Themenseiten unter www.stuttgarter-zeitung.de/thema/Filderparken und www.stuttgarter-nachrichten.de/thema/Filderparken