An der Ressestraße in Plieningen sind laut fünf Blechschildern „Parkplätze zu vermieten“. Doch dieser Text führt anscheinend in die Irre. Es müsste nämlich eigentlich korrekterweise heißen: „Parkplätze nicht zu vermieten“.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Plieningen - Die Parkplätze sind noch weniger Parkplätze, als sie es vor einem Jahr gewesen sind. Vor dem Alten Schulhaus an der Ressestraße in Plieningen gibt es fünf Stellplätze. Theoretisch. Sie sind dauerleer, weil rot-weiße Absperrketten davor hängen. An den Ketten baumeln Blechschilder mit der Aufschrift „Parkplätze zu vermieten“. Doch der Text führt in die Irre. Was er wohl eigentlich sagen soll: „Parkplätze nicht zu vermieten“.

 

Das Foto von den angeblichen Parkplätzen an der Ressestraße ist Anfang dieser Woche entstanden, es könnte aber genauso gut ein Jahr alt sein. Denn an der Situation hat sich optisch seither nur eines verändert: Die Martinskirche im Hintergrund ist eingerüstet, weil sie saniert wird. Nach wie vor gibt es keinen Hinweis auf den Parkplatz-Vermieter. Dabei hatte sich der Besitzer im September 2013 auf Nachfrage der Redaktion überrascht darüber gezeigt, dass die Kontaktdaten fehlen. Er erklärte es sich mit einem Versehen.

Warum interessiert sich eigentlich die Öffentlichkeit?

Ein Jahr später gibt Ditmar Olszewski – der Geschäftsführer der Firma Akabus in Vaihingen – am Telefon nur recht barsch Auskunft über den Sachverhalt. Das alte Schulhaus werde in Kürze saniert, teilt er mit. Sanierungen sind das Geschäftsfeld der Firma Akabus. Und für die Arbeiten am alten Gemäuer brauche es die Parkplätze. Ob sie nun, wie laut Schild beworben, zu vermieten sind oder nicht, da legte sich Olszewski nicht fest. Er stellt stattdessen die Gegenfrage, warum sich die Öffentlichkeit überhaupt für die Parkplätze interessiert.

Möglicherweise deshalb: Rund ums Alte Rathaus, die Martinskirche und den Mönchhof mangelt es oftmals an Stellplätzen für Autos. Da wirken die fünf abgesperrten Parkplätze – auf denen früher übrigens kostenlos geparkt werden durfte – wie die Keksdose ganz oben auf dem Regal für den dreijährigen Knirps, der Heißhunger auf Süßes hat.