Weil die Universität Hohenheim künftig keine Veranstaltungen mit externen Musikern mehr haben möchte, ist am Sonntag, 11. Oktober, das letzte Konzert der Parnassus Akademie im Balkonsaal.

Hohenheim - Es wird nicht nur der letzte Auftritt des Jahres, es wird auch der Abschied von einem lieb gewonnenen Konzertsaal: Mitglieder der Parnassus Akademie spielen am Sonntag, 11. Oktober, um 17 Uhr im Balkonsaal des Hohenheimer Schlosses Werke von Johannes Brahms. Da die Universität Hohenheim künftig keine Veranstaltungen mit externen Musikern mehr erlaubt, müssen sich die Veranstalter nach einem neuen Ort umsehen.

 

Die Parnassus Akademie, hervorgegangen aus dem vor mehr als 30 Jahren gegründeten Parnassus Trio und den Stuttgarter Kammersolisten, gibt im Jahr drei Konzerte. Während sich die Triobesetzung, wie Mitbegründer Michael Groß sagt, derzeit in einer „Schlafphase“ befindet, plant der Musiker regelmäßige Parnassus-Programme in wechselnder Besetzung. Der Balkonsaal des Hohenheimer Schlosses bildete dabei eine dritte Säule neben dem Augustinum am Killesberg und dem Marmorsaal im Weißenburgpark. Er bot optimale Bedingungen für ein vorrangig älteres Publikum. „Das Vorgehen der Universität ist verständlich, sie platzt aus allen Nähten“, sagt Walter Fuhrmann, Vorsitzender des Freundeskreises Parnassus Akademie, „aber wir wissen nicht, wie die Zuhörer reagieren werden.“

Schloss Solitude oder Hospitalkirche

Als Alternative für das nächste Jahr ist die Hochschule für Musik vorgesehen, für die Michael Groß ein Komponistenporträt zu Max Reger vorbereitet. Doch die Organisatoren befürchten, mit einem solchen Veranstaltungsort die Unkosten nicht wieder hereinzubekommen. „Wir würden uns natürlich wünschen, dass unser Stammpublikum mitgeht“, hofft Walter Fuhrmann, der das Schloss Solitude oder die Hospitalkirche als Veranstaltungsort vorziehen würde.

Mit dem Brahms-Konzert am 11. Oktober will Michael Groß eine Reihe von Komponistenporträts gestalten, die neben Max Reger auch einen Chopin-Abend beinhalten soll. „Mit drei Stücken ist ein Komponist natürlich nicht umfassend vorgestellt“, sagt der Musiker zu dem Begriff „Porträt“, „aber das Programm umfasst ja unterschiedliche Epochen.“ Das Konzert am 11. Oktober beginnt mit Sechs Liedern, bearbeitet für Violoncello und Klavier. Es wird gespielt von Kerstin Mörk am Klavier und Michael Groß am Cello, der die Bearbeitung selbst noch einmal bearbeitet hat. Die Sonate f-Moll für Viola und Klavier (opus 120,1) gilt als „Schwanengesang“ des Komponisten: er hat sie drei Jahre vor seinem Tod zunächst für Klarinette geschrieben. Die Bratschistin Madeleine Przybyl ist hier die Solistin. Zum Schluss erklingt das Klavierquintett f-Moll (opus 34), bei dem die Geiger Julia Galic und Holger Koch die drei Musiker zu einem Quintett erweitern.

Abschlusskonzert

Karten für das Konzert am Sonntag, 11. Oktober, um 17 Uhr im Balkonsaal des Hohenheimer Schlosses gibt es an der Abendkasse zum Preis von 25 Euro (Schüler und Studenten 15 Euro, Kinder frei).