Die im Frühjahr gestartete Reihe im weitläufigen Zollamt trägt den Untertitel „Kultur am Donnerstag“. Das schließt Street Art nicht aus, ganz im Gegenteil, in der sogenannten Kulturinsel und auf den anderen Flächen bekommen vielerlei Künstler eine Plattform für ihre Ausstellungen, Installationen oder Live-Art-Performances. Außerdem werden Filme gezeigt, Theater gespielt, Diskussionen geführt oder Technik-Workshops gegeben und niveauvolle Musik von Live-Acts und DJs runden die Kulturnächte ab. Die einzige Konstante bei „Komme was wolle“, und da ist der Name Programm: Jede Woche passiert etwas anders – und darauf lassen sich wöchentlich viele interessierte Menschen ein.

 

Aus dem Street Art Umfeld zeigten bereits mit Ausstellungen, Live-Paintings und Installationen Aurele Mechler, Illustratorin Julia Humpfer, das Kollektiv Dingo Babusch, Daniel T. Geiger, Peter Hauer oder Marcel „Maso“ Vollmer ihr Können. Facebook-Seite abonnieren und sehen, was kommen mag.

Komme was wolle, jeden Donnerstag ab 18:00 Uhr im Zollamt, Bad Cannstatt

Komme Was Wolle @ Kulturinsel 6.6.13 from Peter Hauer on Vimeo.

Komme Was Wolle @ Kulturinsel 6.6.13 from Peter Hauer on Vimeo.

Outer Rim / Kunst im Club

Nochmals Zollamt: Dort findet im Sommer seit einigen Jahren das dreitätige Urban-Art-Spektakel Kunst im Club statt, bei dem sich weit über 50 regionale Künstler auf dem riesigen Gelände austoben. Das rege Interessiere an dieser Veranstaltung, durchgeführt vom Outer Rim Stuttgart e.V., war sicherlich ein Argument für die Einführung des besagten „Komme was wolle“-Donnerstags.

Die Kunst im Club 2013 ist leider schon passé, dafür hat der Verein seit kurzem eine feste Basis im Stuttgarter Westen. Dort werden nicht nur die nächsten Events geplant, „sondern es gibt wechselnde Ausstellungen, Kunst von Stuttgarter Künstlern für den großen und kleinen Geldbeutel, Raum für Begegnung, Austausch und Cafe“, erklärt Lena Moskwa von der Outer Rim e.V.

Der Laden ist mittwochs bis freitags jeweils von 17:00 bis 20:00 Uhr geöffnet, samstags sporadisch, siehe Facebook-Stream. Ab September soll das Kulturprogramm mit Lesungen, Filmabenden, Musik und Essen ausgebaut werden.

Outer Rim Stuttgart e.V., Bebelstr. 70, S-West

Brightzeit

Eigentlich hat Benni Erbsland einen Laden gesucht, in den er die Produktion und Lagerung seines Shirt-Labels Shadaim verlegen kann und hat gemeinsam mit Stoff Büttner vom I love Sushi einen Raum in der oberen Breitscheidstraße angemietet. Die Brighzeit dient heute als „Büro für Tightarbeit“, also z.B. eben T-Shirt Produktion oder Graphik-Aufräge, aber auch für Ausstellungen und andere Aktionen, wie z.B. einer Releaseparty des Beatproduzenten Dexter. „Bisher hatten wir eher Urban/Street Art-lastige Künstler zu Besuch“, meint Benni, „aus den Ecken Illustration, Grafitti, Typographie, analoger Fotografie haben wir schon gut abgegrast.“

Dabei fungiert man auch als Netzwerker für die lokale Szene: Bei der letzten Langen Nacht der Museen hat die Brighzeit vier Künstler, darunter Daniel Geiger und Robin Treier, den Vorraum des Skateboard-Kellers im Azenberg-Areal verschönern lassen. Mit Treier soll demnächst eine weitere Aktion starten, Datum noch ungewiss. Aktuell sieht man in der Brightzeit Collagen von Jacopo Desogos, öffentlich zugänglich am Donnerstagabend oder nach Rücksprache.

Brighzeit, Breitscheidstraße 106, S-West

De Kunstschlacht

Was mach eigentlich die, oder genauer de Kunstschlacht? 2010 von Künstler Peter Kosock ins Leben gerufen und z.B. vor dem Galao für ziemlichen Auflauf gesorgt, liegt die letzte Veranstaltung schon etwas einige Zeit zurück. Auf die Nachfrage eines Facebook-Fans Anfang Juli, wann denn mal wieder Kunstschlacht seit, kam als Antwort: „In ein, zwei Monaten“, das Line-Up, also die gegeneinander antretenden Künstler, würden schon stehen.

Bei dem Live-Painting Event müssen zwei Künstler zu einem Thema, das vom Publikum vorgegeben wird, in 45 Minuten ein Kunstwerk kreieren und die Zuschauer wählen anschließend den Gewinner. Wir warten ab, freuen uns auf die nächsten bunten Gefechte, und folgen derweil auf Facebook.

Dritter Stock (über Wurst & Fleisch)

Hier hat nicht nur umtriebige Multitalent Daniel „Mongomania“ Geiger seinen Arbeitsplatz eingerichtet sondern hostet nebenher regelmässig Ausstellungen, bei denen immer seine Werke zu sehen sind. Im März wurden zum Beispiel unter dem Motto „Einmalig_Super_Kurz“ nur einen Tag lang Arbeiten von Urban Art Künstler wie Demian Bern, Denis „Beyond“ Pavlovic, Julia Humpfer, Marc C. Woehr oder Thilo Rothacker gezeigt.

Anfang August stellten Ray Moore und Josephine Kaiser ihre Gemälde und Installationen aus und noch bis 8. September ist eine Kollaboration mit der Galerie „Art & Antik“ von Sarah Haberkern zu sehen. Bei einer Rauminstallation sollen sich „minimalistischer white cube und überfüllte Salonkultur“ treffen, weiterhin können Fotos und Videos angeschaut werden. Hingehen, denn ob es diesen Ort noch lange geben, wird ist fraglich: Das Wurst & Fleisch muss im November das Gebäude verlassen.

3. Stock (über Wurst & Fleisch), Rotebühlplatz 9, Mo. und Di. 15:00 bis 18:30 Uhr

Stadtkind-Opening

Und natürlich ließ es sich auch das Stadtkind nicht nehmen, bei seinem Büro-Opening auf Urban Art zurückzugreifen. Robin „T“ Treier bemalte eine (Lein)Wand im neuen Stadtkindbüro im Filmhaus.

Mach mit! Das Stadtkind baut mit dir den Urban-Art-Atlas Stuttgart. Mit deiner Hilfe soll eine digitale Galerie für Urban Art in Stuttgart und Region entstehen. Die Idee: Du siehst Urban Art in Stuttgart, machst ein Foto davon und trägst es in unserer Crowdmap ein. Das dauert nicht länger als 30 Sekunden. Hier steht, wie es geht - und in der folgenden Karte siehst du, welche Urban-Art-Spots schon in der Karte eingetragen worden sind:

Die bisher erschienenen Teile der Urban-Art-Serie findet ihr hier.