Wenn die Pegida-Bewegung so anständig ist, wie sie behauptet, muss sie sich nach dem Rücktritt ihres Sprechers Lutz Bachmann stärker als bisher nach rechts abgrenzen, kommentiert StZ-Politikchef Rainer Pörtner.

Politik/Baden-Württemberg: Rainer Pörtner (pö)

Stuttgart - Wer sind die Menschen, die maßgeblich hinter Pegida, Legida, Dügida und ähnlich klingenden Bewegungen stehen und deren Demonstrationszüge organisieren? In einigen westdeutschen Städten waren und sind es bekennende und bekannte Rechtsextremisten. Jeder, der mit solchen Sprechern protestieren geht, kann wissen, dass er im braunen Sumpf watet. Über Lutz Bachmann, den Gründer von Pegida in Dresden, war zwar bekannt, dass er schon häufiger mit dem Gesetz in Konflikt geraten war. Aber den Vorwurf, auch er sei von ausländerfeindlicher und antidemokratischer Gesinnung, hatte er immer entschieden zurückgewiesen.

 

Nun hat ihn der begründete Verdacht, er habe auf Facebook Ausländer als „Viehzeug“ und „Gelumpe“ diffamiert und – wenn auch nur aus Spaß – Selfies im Hitler-Look verbreitet, zum Rücktritt gezwungen. Für Pegida ist Bachmanns schneller Abgang die beste Lösung. Ein Verbleib an der Spitze hätte die Behauptung dieser Bewegung ins offensichtlich Absurde gewendet, sie sei ein Verein wohlanständiger Durchschnittsbürger. Wenn Pegida dies wirklich sein will, muss sie jedoch mehr tun: dann muss sie sich auch klarer als bisher von den rassistischen, rechtsextremistischen Sprücheklopfern distanzieren, die bei ihren Umzügen mitmarschieren.