Der sanierte Penny-Markt ist wieder eröffnet worden. Eigentlich wollte der Discounter aus Birkach wegziehen, hat aber keine Baufläche gefunden. Der neue Mietvertrag hat nun eine Laufzeit von 15 Jahren.

Birkach - Roland Hug nennt es Verweilzonen. Für die Kunden des frisch sanierten Penny-Marktes in Birkach bedeutet das, was der Leiter des Gebiets Expansion bei Penny meint, ganz einfach breitere Gänge, in denen sie auch mal ihre Einkaufswagen am Rand stehenlassen können. Dieser Tage hat der Discounter an der Birkheckenstraße nach einer zweimonatigen Umbau-Schließzeit seine Pforten wieder geöffnet. Das Unternehmen und der Hausbesitzer Hermann Huttenlocher haben nun die neuen Räume der Bezirks- und der Stadtverwaltung präsentiert.

 

Eine Million Euro hat der Umbau gekostet, berichtet Hermann Huttenlocher, dem das Haus zusammen mit seinem Bruder Fritz gehört. Zwei Drittel davon haben er und sein Bruder bezahlt. Ein Drittel steuerte der Mieter Penny hinzu. Trotz der Unterstützung hatten die Brüder Huttenlocher nicht ganz freiwillig investiert. „Penny hat schon einen gewissen Druck gemacht“, sagt Huttenlocher bei der Präsentation des Ergebnisses. Hätten die Brüder nicht investiert, wäre Penny ziemlich sicher abgewandert. Das wollten die gebürtigen Birkacher nicht zulassen.

Eigentlich wollte Penny wegziehen

Roland Hug von der Rewe-Gruppe, zu denen die Penny-Märkte gehören, bestätigt, dass er den Huttenlochers sehr gut zureden musste. „Eigentlich hatten wir gehofft, wir könnten einen neuen Markt bauen“, sagt Hug. Doch ein Grundstück gab es nicht. Also musste am alten Standort etwas passieren. Denn der Discounter hat das Sortiment in seinen Filialen in den vergangenen Jahren stets erweitert. Der Platz im Laden an der Birkheckenstraße reichte dafür einfach nicht mehr aus. „Immer, wenn ein Mietvertrag ausläuft, werden die Standorte eben neu bewertet“, sagt Hug.

Die Verkaufsfläche des Markts ist nun von 460 Quadratmeter auf 700 gewachsen. Im Inneren ist es heller, die Regale sind übersichtlicher und beinhalten viel mehr Produkte als vorher, auch Markenprodukte. Alle Kühltheken haben Türen, um Energie zu sparen. Eine eigene Backwarenabteilung, in der frisch aufgebacken wird, gibt es auch. Bezirksvorsteherin Andrea Lindel ist sichtlich angetan. „Ich glaube, dass der Trend wieder zu solch mittelgroßen Läden geht“, sagt sie. In den ganz großen Supermärkten sei man doch einfach verloren.

29 Parkplätze für die Kunden

Auch draußen hat sich einiges getan. Es gibt hinter dem Markt nun 39 Parkplätze, von denen zehn Dauerparkern und der Rest Kunden zur Verfügung stehen. Vom Parkplatz führt ein Aufzug direkt in den Penny. 13 Mitarbeiter sind im Markt tätig. Ausbildungsplätze gebe es derzeit keine, muss Penny-Bezirksleiter Markus Schütz auf die Nachfrage von Bezirkschefin Andrea Lindel gestehen.

Die anderen Mieter im Haus, aber vor allem auch die Birkacher Bürger, mussten wegen des Umbaus viel durchmachen, sagt Hermann Huttenlocher. „Verhungert ist aber Gott sei Dank keiner“, scherzt er. Er habe beobachtet, dass die Nachbarschaft näher zusammengewachsen ist, weil die Menschen sich gegenseitig geholfen haben. Nun kehre jedenfalls wieder Ruhe im Bezirk ein und auch Sicherheit. Der Mietvertrag läuft über die nächsten 15 Jahre.