Lokales: Mathias Bury (ury)

Dazu kommt, dass die EU-Mitgliedschaft Kroatiens seit Anfang Juli zu einer wachsenden Zahl von Anträgen führt, denn Bürger aus EU-Ländern dürfen zwei Pässe haben. Die Folge: zusätzlich 11 500 Kroaten    könnten eingebürgert werden. Nicht wenige werden dies auch tun. Im vergangenen Jahr haben nur 17 Kroaten beim Ausländeramt ihre Einbürgerung beantragt, seit dem 1. Juli sind es mehr als 100 gewesen.

 

Und die Landesregierung hat nicht nur die Möglichkeiten für eine Einbürgerung erweitert. Erst im September hat das Integrationsministerium eine Kampagne gestartet, mit der man mehr Migranten für die deutsche Staatsbürgerschaft gewinnen will. Dafür werben prominente „Neudeutsche“ wie die aus der Türkei stammende Box-Weltmeisterin Özlem Sahin auf Plakaten und im Internet. Auch dies dürfte zu einem Anstieg der Einbürgerungsanträge führen, die auf kommunaler Ebene bearbeitet werden.

Das Land hat eine Werbeaktion gestartet

Vor diesem Hintergrund haben die Ratsfraktionen von Grünen und SPD für den kommenden Doppelhaushalt eine Stelle mehr in der Ausländerbehörde beantragt. Die Kampagne sei „dringend zu intensivieren“, schreibt die SPD. In der Verwaltung aber gibt es eine Absprache, dass zunächst die laufende Organisationsuntersuchung in der Ausländerbehörde abgewartet werden soll. Falls sich daraus ein zusätzlicher Bedarf an Stellen ergeben sollte, könnten diese während des laufenden Etats geschaffen werden, im Vorgriff auf die Haushaltsperiode 2016/2017. Hermann Karpf: „Wir sind da handlungsfähig.“