Sein erstes Buch fand einen Verleger und erschien im Jahr 2000: „Und jener Reiterbube lachte auch“, verfasst unter dem Pseudonym Curd Perserthafel – ein Anagramm aus seinem Namen. „Es ist der erste Teil meiner Biografie – meine Kindheitserinnerungen.“ Erschienen unter einem Pseudonym deshalb, weil die meisten der beschriebenen Menschen noch lebten und er diskret bleiben möchte. „So wurde auch aus meinem Geburtsort Urach kurzerhand Bad Kurach – Verschleierungen, die aber leicht zu erkennen sind“, erzählt Schur. Denn, gibt er zu bedenken, auch eine Biografie, kann nur „meiner subjektiven Wahrheit“ entsprechen.

 

Seine Sorge, jemanden mit dem Buch zu verletzen, sollte sich als nichtig herausstellen. „Die Personen, die darin vorgekommen sind, betrachteten das Buch wiederum aus ihren eigenen Blickwinkeln und als Zeitzeugnis ihrer eigenen Vergangenheit. Diese positive Rückmeldungen waren eine Erlösung für mich“, so Schur.

Animiert davon, wollte er den zweiten Teil seiner Erinnerungen aufschreiben. Da er zu dieser Zeit berufstätig war, sind es abends „meist nur ein paar Zeilen geworden“. Im Ruhestand angekommen, bemerkte er, dass oftmals der Zusammenhang zwischen den Sätzen fehlte. „Nach etlichen Selbstkorrekturen hatte ich schlichtweg keine Lust mehr dazu“, sagt Schur schmunzelnd. Und so entstand die Idee, einen Roman zu verfassen. „Mumus Heimreise“ ist in diesem Jahr erschienen. Nicht autobiografisch, und doch „schöpft jeder Schriftsteller aus Erlebtem“. Ein dreiviertel Jahr dauerte das Schreiben an. „Es hat mir sehr viel Freude bereitet. Dennoch musste ich mich oft genug durchbeißen, um meine Gedanken und Gefühle zu ordnen und in die richtigen Worte zu fassen“, erzählt Schur. Um sich während des Schreibens selbst einzuschließen, dafür habe er zu viele Interessen. „Bin ich aber in einer kreativen Phase, vergesse ich oft das Essen und Schlafen.“

Worauf sich die Leser nach Peter Schurs erstem Roman freuen können? „Es wird auch noch der zweite Teil meiner Memoiren veröffentlicht werden – aber endlos möchte ich nicht in meiner Seele weiter wühlen“, erklärt der Autor grinsend.