Es hat lange gedauert, bis sich Stuttgart zu einer Testphase entschlossen hat. Nun hat die Stadt mitgeteilt, dass der Pfandring im November kommt - an ausgesuchten Stellen und testweise für ein paar Wochen.

Stuttgart - Zu teuer, zu wenig akzeptiert und fragwürdig im Nutzen: Die Abfallwirtschaft Stuttgart (AWS), die für die städtischen Mülleimer zuständig ist, war bisher wenig überzeugt vom Pfandring. Umso besser hat die aus Köln stammende Idee, einen Aluring für Pfandflaschen um die Abfallbehälter zu spannen und Pfandsammlern dadurch das wenig appetitliche Wühlen im Müll zu ersparen, dem städtischen Gesamtjugendrat gefallen.

 

Nun hat die Stadt mitgeteilt, dass der Pfandring im November nach Stuttgart kommt - an ausgesuchten Stellen und testweise für ein paar Wochen.

Die Macher des Stuttgarter Start-ups "WeWant" waren gar derart von der Idee begeistert, das sie im Sommer 2014 in Eigenregie einen Mülleimer an der Stuttgarter Universität aufgestellt haben. "Der Zuspruch auf unsere Plattform war groß. Daher wollten wir testen, wie der Pfandring „live“ ankommt. Den Pfandring hat uns der Kölner Erfinder und Hersteller zur Verfügung gestellt. Diesen haben wir für einige Stunden im Park an der Universität Stadtmitte aufgestellt", sagt Martin Elbert von WeWant.

Mitte September hat sich WeWant mit der AWS zusammengesetzt, über die gemeinsame Finanzierung gesprochen und eine Testphase vereinbart. Nachdem der Bezirksbeirat Mitte der Idee wohlgesonnen gegenüber stand, hat auch der Gemeinderat jetzt sein Okay für die vier- bis sechswöchige Testphase mit dem Sammelring in Stuttgart gegeben.

Geplant sind sechs Pfandringe in vier Stadtbezirken. Angebracht werden die Alugürtel laut Stadt in der Ostendstraße 65 und der Hackstraße 2/1 am Kiosk im Stuttgarter Osten, in Bad Cannstatt wird es einen Ring in der Marktstraße 4 an der Sitzgruppe und in der Bahnhofstraße 23 geben. Im Westen wurde die Standorte Hasenbergstraße 50 und Ludwigstraße am Elisabethenbrunnen ausgewählt, in Mitte ziert der Pfandring einen Mülleimer in der Schlossstraße am Berliner Platz.

Die Nutzung der Pfandringe wird von WeWant und AWS dokumentiert und ausgewertet. Besonders der Mehraufwand bei der Leerung der Abfallbehälter will der städtische Betrieb in der Testphase im Auge behalten. Gemeinsam wird dann eine Auswertung erstellt und dem Gemeinderat berichtet.