Nach dem Raubüberfall auf das Pflegeheim sollen unter anderem neue Kameras installiert werden. Die 5000 bis 7000 Euro für die Kameras und die besser gesicherte Pforte müssen aus dem laufenden Betrieb finanziert werden.

Möhringen - Angst vor dem nächsten Überfall – das ist es, was die Bewohner des Pflegezentrums Bethanien derzeit beschäftigt. Das berichtet Jörg Treiber, der Leiter der Einrichtung. Die Senioren seien sehr schockiert gewesen. „Einige fragen sich, ob und wann es einen nächsten Überfall geben wird“, sagt Treiber. In der vergangenen Woche war der Pförtner des Pflegezentrums überfallen worden. Der Täter betrat um 8 Uhr das Pflegeheim und forderte Geld. Als der Pförtner beteuerte, kein Geld dabei zu haben, attackierte der noch unbekannte Täter sein Opfer mit Pfefferspray. Letztlich floh er mit einer schwarzen Geldtasche. Diese war allerdings leer.

 

Der Zeitpunkt zum Umdenken ist gekommen

Mit einem Hubschrauber und fünf Streifenwagen war die Polizei anschließend im Einsatz. In dem Gebiet rund um den Probstsee suchte sie nach dem Täter. „Das hat natürlich für Aufmerksamkeit gesorgt und einige unserer Bewohner verängstigt“, sagt Treiber. Nun will das Pflegeheim in die Sicherheitstechnik investieren. An der Pforte sollen Kameras installiert werden. Allerdings muss der Betriebsrat dem noch zustimmen. Bisher habe man zum Schutz der Privatsphäre auf Kameras am Eingang verzichtet. Doch jetzt sei der Zeitpunkt gekommen, umzudenken. „Die Beschaffung weiterer Kameras ist sinnvoll und wichtig“, findet Treiber, der auf die Zustimmung des Betriebsrats hofft. Der Leiter des Bethanien betont aber auch, dass das aufgenommene Filmmaterial nur im Bedarfsfall ausgewertet wird.

Darüber hinaus soll eine neue Eingangstür für mehr Sicherheit an dem Schalter sorgen. Die Tür wird nur von innen zu öffnen sein. So soll verhindert werden, dass sich Unbefugte Zutritt verschaffen. Auch eine moderne Sprechanlage ist in Planung.

Insgesamt würden sich die Kosten für die Kameras und die besser gesicherte Pforte zwischen 5000 und 7000 belaufen, schätzt Treiber. Das Geld muss aus dem laufenden Betrieb finanziert werden.

Die Notfallpläne sollen weiter optimiert werden

Dem Pförtner sei kein Fehler vorzuwerfen, betont der Heimleiter. Trotz tränender Augen und Schmerzen habe er noch den Notruf-Knopf gedrückt. Die Polizei war bereits vor Ort, als die Verwaltungsmitarbeiter unten am Tatort ankamen.

Der 51-jährige Pförtner ist, wie alle Mitarbeiter an der Pforte, nicht von einer externen Sicherheitsfirma. Er ist ein langjähriger Mitarbeiter im Team. „Die Menschen an der Pforte sind unsere Aushängeschilder“, sagt Treiber. Sie seien die ersten, mit denen die Gäste des Pflegeheims Kontakt aufnehmen. „Daher legen wir Wert darauf, dass die Pforte von unseren eigenen, oft langjährigen Mitarbeitern besetzt ist.“

Die Menschen an der Pforte sind geschult. Dennoch sollen nun die Notfallpläne weiter optimiert werden, so Treiber. Zudem seien bereits heute sämtliche Eingänge des Heims videoüberwacht. Nur die Pforte war es bislang eben nicht. Treiber betont, dass man sich im Bethanien nach wie vor sicher fühlen könne und ergänzt: „Auch der Pförtner möchte nach seiner Genesung weiterhin bei uns arbeiten.“