Seit zehn Jahren engagiert sich der Förderkreis des Pflegezentrums Bethanien in Stuttgart-Möhringen für dessen Bewohner und Mitarbeiter. Wir haben mit der Vorsitzenden und dem Heimleiter über Sinn und Zweck gesprochen.

Böblingen: Leonie Schüler (lem)

Möhringen - Manchmal sind es teure Anschaffungen, manchmal ist es einfach nur ein wenig Zeit, die die Mitglieder des Förderkreises des Pflegezentrums Bethanien aufbringen. Doch immer haben ihre Tätigkeiten eines zum Ziel: Das Leben im Seniorenheim der Diak Altenhilfe Stuttgart schöner zu machen. Und das seit mittlerweile zehn Jahren.

 

Volker Geißel, der ehemalige Verwaltungsdirektor der Evangelischen Diakonissengesellschaft, war es, der den Förderkreis 2007 aus der Taufe gehoben hat. 16 Mitglieder gehörten dem gemeinnützigen Verein damals an, inzwischen sind es 52. „Volker Geißel hat gesehen, dass ein Förderkreis helfen kann, noch mehr Leute an das Haus zu binden“, beschreibt Jörg Treiber, der das Pflegezentrum Bethanien seit elf Jahren leitet, die Gründungsidee.

Neben kleinen Veranstaltungen wie Konzerten oder Ratespielen kümmern sich die Mitglieder des Förderkreises um das Eintreiben und Verwalten von Spenden.

Im Einsatz für die Heimbewohner und Mitarbeiter

Margarete Hauschildt, seit neun Jahren Vorsitzende des Vereins, zählt einige Anschaffungen auf, die der Förderkreis im vergangenen Jahrzehnt ermöglicht hat: Unter anderem ein digitales Informationssystem, das es Besuchern ermöglicht, das Zimmer eines Hausbewohners mit wenigen Klicks zu finden. Ein andermal wurden Sonnenschirme angeschafft, die an heißen Tagen für Schatten sorgen. Auch Möbel, die den aktuellen Brandschutzvorgaben entsprechen, konnten mithilfe des Förderkreises gekauft werden; ebenso ein mobiler Altar, der in die Zimmer der Bewohner transportiert werden kann. Wippende Sitzbänke vor dem Haus hat ebenfalls der Förderkreis finanziert. Ferner zahlt der Verein für die Pflanzen im gesamten Gebäude die Pflege.

Darüber hinaus ist es Margarete Hauschildt wichtig, auch die 240 Mitarbeiter des Heims zu fördern. Einerseits durch Fortbildungen, andererseits durch ein sogenanntes Dankeschön-Projekt. „Die Mitarbeiter sind so eingespannt und geben ihr Bestes, deshalb sollen sie in ihrer Arbeit wertgeschätzt werden“, sagt die 70-Jährige. Jeder Angestellte durfte sich eine Kleinigkeit wünschen – etwa einen Pilateskurs, neue Arbeitsschuhe oder einen Obstkorb.

Die scheidende Vorsitzende will sich weiter engagieren

In den kommenden Jahren wird der Förderkreis besonders gebraucht werden. Denn dann soll das Pflegezentrum Bethanien in mehreren Bauabschnitten neu gebaut werden. „Das ist nötig, weil die Landesheimbauverordnung künftig Einzelzimmer vorschreibt“, erklärt Jörg Treiber, der noch auf die Baugenehmigung wartet. Auch die Aufteilung der Räume und die sanitären Anlagen müssten neu gestaltet werden. Der Heimleiter setzt darauf, dass die Mitglieder des Förderkreises dann mithelfen, sich ganz besonders um die Bewohner und auch um die Mitarbeiter zu kümmern, um gemeinsam die mühsame Bauzeit zu überstehen.

Wenn am kommenden Freitag, 22. September, der zehnte Geburtstag des Förderkreises gefeiert wird, will Margarete Hauschildt ihr Amt als Vorsitzende abgeben. „Meine Liebe zu Bethanien wird bleiben“, sagt die 70-Jährige, die selbst drei Angehörige im Haus pflegen ließ. Sie betont, dass sie sich auch weiterhin im Förderkreis engagieren werde. Doch sie hält es für notwendig, dass jemand den Vorsitz übernimmt, der auch digital auf der Höhe der Zeit ist. Sie selbst will weiterhin bei nicht-digitalen Aktivitäten mit anpacken und versuchen, den christlichen Geist, der das Haus in ihren Augen zu etwas Besonderem macht, aufrecht zu erhalten.

Termin und Hintergrundinfos

Der Förderkreis des Pflegezentrums Bethanien lädt am Freitag, 22. September, 15.30 Uhr, an den Onstmettinger Weg 35 ein, um das zehnjährige Bestehen zu feiern. Grußworte sprechen die Vorsitzende Margarete Hauschildt sowie Carmen Treffinger, Oberin der Evangelischen Diakonissenanstalt und Gerhard Röckle, Prälat i.R. Für Musik sorgt das Michael-Stauss-Jazz-Trio. Beim anschließenden Empfang gibt es auch eine kleine Stärkung.

Das Pflegezentrum Bethanien besteht seit 1978 und gehört zur Diak Altenhilfe Stuttgart, deren Gesellschafterin die Evangelische Diakonissenanstalt ist. 218 Bewohner sind in einem gerontopsychiatrischen, einem palliativen und einem orthodoxen Wohnbereich untergebracht.