Die Entscheidung über eine gemeinsame Mensa für das Paracelsus-Gymnasium-Hohenheim und die Körschtalschule ist im Ausschuss für Umwelt und Technik wieder vertagt worden. Doch es gibt eine neue Entwicklung.

Birkach/Plieningen - Nach fünf Minuten war das Thema Mensa vom Tisch: Der Ausschuss für Umwelt und Technik hat eine endgültige Entscheidung darüber, wo die Schüler des Paracelsus-Gymnasium-Hohenheim (PGH) und die Körschtalschüler künftig essen sollen, erneut vertagt. Gegessen ist der Speisesaal anstelle der PGH-Lichthöfe damit noch nicht. Doch der Dienstagmorgen hat eine Alternative ins Spiel gebracht, die vor allem das PGH als sehr viel bekömmlicher bewertet: Auf Antrag der Gemeinderatsfraktionen von CDU, SPD und Grünen wird nun geprüft, ob eine Gemeinschaftsmensa für die beiden Schulen den 70er-Jahre-Bau auf dem unteren PGH-Schulhof ersetzen kann.

 

Es hätte auch ganz anders kommen können. Denn bisher wurde seitens der Verwaltung die Überbauung der gymnasialen Innenhöfe favorisiert, um der benachbarten Gemeinschaftsschule in ihrer Raumnot zu helfen. Die sogenannte Variante 4 – eine Machbarkeitsstudie hatte insgesamt vier Möglichkeiten identifiziert – stieß jedoch auf heftigen Widerstand im Gymnasium.

Variante 4A: Pavillon-Mensa

Die Politik sprang der Schule zur Seite. „Die Variante 4 stößt vor Ort auf massive Bedenken, die wir teilen“, heißt es in dem nun angenommenen interfraktionellen Antrag, der die Prüfung einer Variante 4A fordert. Vorteile einer Mensa anstelle des einst als Interimsbau auf dem PGH-Schulhof aufgestellten Gebäudes sind aus Sicht der zeichnenden Gemeinderäte, dass es bei einer gemeinsamen Mensa bliebe. Diese könnten Körschtalschüler außerdem auf dem Fußweg am Park entlang erreichen. Darüber hinaus sei diese Variante kostengünstiger und schneller umsetzbar, da dafür keine Bebauungsplanänderung und keine Aufhebung des Landschaftsschutzgebietes nötig wären.

Die Schulleiterin des PGH, Sabine Witzke, findet die neue Entwicklung nach eigener Aussage erst einmal gut. Und der Satz „Die Überbauung der Lichthöfe im PGH sollte [...] nicht weiter verfolgt werden“, der in dem interfraktionellen Prüfantrag steht, lässt sie davon ausgehen, dass die Überbauung der Höfe abgewendet ist. Auch wenn die „Überbauung gefühlt schon öfter vom Tisch war“, wie sie hinterherschickt. Aber Jubel habe es schon gegeben.

Monstermensa verhindert

Auch Michael Mattig-Gerlach, der Vorsitzende des PGH-Elternbeirats, sagt, mit 4A gebe es „zum ersten Mal eine Variante, die wir nicht nur akzeptieren, sondern auch begrüßen können“. Außerdem habe sich deutlich gezeigt, dass es im Gemeinderat keine Mehrheit für die vom Gymnasium befürchtete Mensa zulasten der Lichthöfe gebe. Dieses Fazit zieht Mattig-Gerlach auch in einem Schreiben an die Elternvertreter: „Wir haben erreicht, dass es für die Monstermensa keine Mehrheit im Gemeinderat geben wird und damit das Schlimmste für das PGH verhindert.“ Das PGH könne mit der Lösung „Pavillon-Mensa“ gut leben. Insofern die beiden Klassen, die derzeit im Pavillon untergebracht sind, anderweitig versorgt werden können.

Schwieriger zu verdauen als dieser Wermutstropfen dürfte für das Gymnasium allerdings etwas anderes sein: Die Mehrzweckhalle, die die Schule wegen ihrer sanierungsbedürftigen Turnhalle dringender braucht als eine Mensa, bleibt wohl vorerst ein Wunsch. Die vom PGH vorgeschlagene Variante, die Turnhalle in eine gemeinsame Mensa umzubauen, wird nicht verfolgt. „Das hätte einen Haufen Geld mehr gekostet“, sagt Carl-Christian Vetter. Der CDU-Stadtrat hat den Prüfantrag für die Variante 4A mitunterzeichnet und hält die Pavillon-Mensa für eine gängige Lösung. Dass die Turnhallen-Mensa gar nicht erst aufs Tapet gebracht wurde, liegt laut Vetter daran, dass gar nicht erst Hoffnungen geweckt werden sollten: „Es gibt nichts Schlimmeres, als Hoffnungen zu enttäuschen.“ Und das jetzt Erreichte sei doch schon einmal etwas, denn: „Die Lösung von der Verwaltung hätte doch keiner gewollt.“