Fritz Kuhn will die Krippenbetreuung ausbauen und das kostenlose Parken in der Innenstadt abstellen. Mit einem gestaffelten Tempolimit soll dem Feinstaub zu Leibe gerückt werden.

Stuttgart - Fritz Kuhn will dem Ausbau der Kindertagesstätten sowie der Bekämpfung des krebserregenden Feinstaubs nach seinem Amtsantritt am 7. Januar oberste Priorität einräumen.

 

Da von Mitte 2013 an der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz bestehe, müsse man an den Ausbau jetzt „mit mehr Tempo ran“, kündigte Kuhn am Montag an. Nach seinen Angaben verfügt die Landeshauptstadt zurzeit über Kita-Plätze für Kinder im Alter von unter drei Jahren in Höhe von 34 Prozent des möglichen Bedarfs. Die geltende Beschlusslage sehe vor, den Anteil bis zum Jahr 2014 auf 46 Prozent zu erhöhen. Diese Zielvorgaben müssen nach Ansicht des künftigen Oberbürgermeisters noch verbessert werden. In manchen Stadtteilen, so Kuhn, liege der Bedarf an Kita-Plätzen sogar bei bis zu 70 Prozent.

Zum anderen will Kuhn, wie im Wahlkampf angekündigt, den Feinstaubausstoß in Stuttgart bekämpfen. Dazu setzt der Grüne auf ein Bündel verschiedener Maßnahmen. So soll das im Stuttgarter Westen bereits eingeführte Parkraummanagement auch auf den südlichen und östlichen Innenstadtbezirk ausgedehnt werden. Durch die konsequente Parkraumbewirtschaftung will Kuhn mehr Autofahrer zum Umstieg auf die Schiene bewegen. Kuhn: „Wenn 20 Prozent weniger Autos in den Stuttgarter Talkessel fahren würden, wäre man beim Feinstaub wie auch beim Parkplatzproblem ein ganzes Stück weiter.“ Zudem setzt der Grüne laut Wahlprogramm auf ein differenziertes Tempolimit, das Tempo 50 auf Durchgangsstraßen, Tempo 40 auf Vorbehaltsstraßen sowie Tempo 30 in Wohngebieten vorsieht.

Des Weiteren kündigte er Gespräche mit den Arbeitgebern und Firmen in Stuttgart und der Region an, um zu erkunden, welche Möglichkeiten es gibt, Arbeitnehmer mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu ihrem Arbeitsplatz zu befördern. Schließlich will Kuhn den Ausbau der Radwege („Die enden in Stuttgart oft in der Todeszone“) sowie der Elektromobilität fördern, die allerdings aus regenerativen Energien gespeist werden soll.

Über diese Schwerpunkte hinaus hatte sich der designierte Rathauschef im Wahlkampf unter anderem für eine weniger investorenhörige Baukultur ausgesprochen. Zudem will er Kinder und Jugendliche ausländischer Abstammung gezielter fördern. In der Wirtschaftspolitik propagiert Fritz Kuhn eine ökologische Modernisierung,