Matthias Pröfrock soll in seiner Doktorarbeit Textpassagen fremder Autoren ohne Kennzeichnung übernommen haben, nun lässt er seinen Titel ruhen.

Waiblingen - Der CDU-Landtagsabgeordnete Matthias Pröfrock aus Waiblingen (Rems-Murr-Kreis) lässt wegen der Plagiatsvorwürfe gegen ihn seinen Doktortitel vorerst ruhen. Eine Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion sagte am Dienstag der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart: „Aus Respekt vor der Universität Tübingen und vor dem laufenden Verfahren führt Herr Pröfrock den Doktortitel derzeit nicht.“ Damit wird der akademische Titel zunächst auch nicht im Handbuch oder auf der Internetseite des Parlaments genannt. Dem 33 Jahre alten Juristen gelang bei der Wahl am 27. März erstmals der Sprung in den Landtag.

 

Dem Parlamentarier wird vorgeworfen, in Teilen seiner juristischen Dissertation zahlreiche Textpassagen fremder Autoren ohne Kennzeichnung verwendet zu haben. „Es wurde durchgängig auf vielen Seiten abgeschrieben“, erklärten die Autoren einer Internetplattform. Mehr als ein Viertel der rund 200 Seiten umfassenden Arbeit mit dem Titel „Energieversorgungssicherheit im Recht der Europäischen Union“ sei mittlerweile als Plagiat entlarvt. Pröfrock hatte dazu Anfang April erklärt, seine eigenen Kontrollen hätten ergeben, „dass insbesondere bei Passagen, die aus dem Internet zitiert worden sind, Fehler aufgetreten sind.“

Deshalb lasse er seine Doktorarbeit durch die zuständigen Stellen der Universität Tübingen prüfen. Der CDU-Politiker fügte hinzu: „Ich habe meine Dissertation nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Fehler bei der Zitierung wurden in keinem Fall bewusst oder vorsätzlich herbeigeführt. Diese kann ich mir nur durch mangelnde Sorgfalt oder übereiltes Handeln erklären. Dafür entschuldige ich mich in aller Form. Die saubere und schnelle Klärung ist mir sehr wichtig.“