Die Verhandlungsmaschinerie der Bundesliga läuft heiß: Sollte 1899 Hoffenheim aus der Bundesliga absteigen, ist der Wechsel des defensiven Mittelfeldspielers Sebastian Rudy zum VfB Stuttgart ein heißes Thema.

Stuttgart - Am Montagmittag ist Fredi Bobic in sein Büro auf der Geschäftsstelle des VfB Stuttgart zurückgekehrt. Hinter dem Manager lagen zwei Reisetage, in denen er mit möglichen Neuzugängen verhandelte. Fest steht jetzt, dass nach dem Ersatztorhüter Thorsten Kirschbaum (26, Cottbus), dem Verteidiger Konstantin Rausch (23, Hannover) und dem Mittelfeldakteur Sercan Sararer (23, Greuther Fürth) auch der Stürmer Marco Rojas (21, Melbourne Victory) verpflichtet wird. Der Neuseeländer wird in Kürze zur Vertragsunterschrift erwartet. Dasselbe gilt für den Abwehrspieler Daniel Schwaab (24, Leverkusen). Diese fünf Profis sind ablösefrei.

 

Damit ist der von Bobic geplante Umbruch der Mannschaft aber noch lange nicht abgeschlossen. Um sich mit einem weiteren Kandidaten zu treffen, muss er von seinem Schreibtisch aus nicht sehr weit fahren – nur rund 100 Kilometer über die Autobahn. Dann ist Bobic in Hoffenheim, wo Sebastian Rudy spielt. Groß geworden ist der 23-Jährige in der VfB-Jugend. Danach rückte er auch in die Stuttgarter Bundesligamannschaft auf, wo er es auf 15 Einsätze brachte. 2010 wechselte er zu 1899 Hoffenheim – um jetzt wieder zu seinem alten Club zurückzukehren? „Das ist auf jeden Fall eine Überlegung wert“, sagt Bobic.

Für Rudy wären zwei Millionen Euro Ablöse fällig

Schon vor längerer Zeit hat er vorgefühlt und Gespräche geführt, die er momentan jedoch ruhen lässt. Denn die Hoffenheimer stecken im Abstiegskampf – und da verbieten sich für Bobic solche Störfeuer von selbst. Sollte das Team aus dem Kraichgau den Klassenverbleib noch schaffen, hätte sich das Thema ohnehin erledigt. Wenn nicht, würden die Kontakte vertieft.

Der neue Hoffenheimer Trainer Markus Gisdol will Rudy zwar auch in der zweiten Liga halten, da dessen bis 2014 laufender Vertrag auch für diese Spielklasse gilt. Aber dass Rudy den Weg nach unten mitgeht, ist unwahrscheinlich. Allerdings wäre für ihn eine Ablöse von rund zwei Millionen Euro fällig. Beim VfB könnte der defensive Mittelfeldspieler den Dänen William Kvist (28) ersetzen, der nur noch Ersatz ist und den Verein bei einem entsprechenden Angebot im Sommer verlassen könnte.