Der Hans-Scharoun-Platz an der Haldenrainstraße in Rot ist am Samstag mit einem bunten Programm und Grußworten eingeweiht worden.

Rot - Nach zweijähriger Bauzeit war es am Samstag soweit: Der Hans-Scharoun-Platz ist fertig. Unter dem Motto „Wir feiern die neue Mitte“ hatten der Bürgerverein, der Handels- und Gewerbeverein Rot, die Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft (SWSG) und die Betreiber der Geschäfte die Bürger zu einer Eröffnungsfeier eingeladen. Passanten konnten durch die neu eröffnete Ladenzeile bummeln, der Musik- und Theaterverein Zuffenhausen spielte, ein Clown sorgte für Unterhaltung, der Bürgervereinsvorsitzende Gerhard Stähler begrüßte die Gäste und die beiden Pfarrer Jörg-Michael Bohnet von der evangelischen und Wilhelm Hiller von der katholischen Kirche segneten den Platz.

 

Matthias Bertram, der stellvertretende Leiter des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung betonte, dass „Wille, Dynamik und Ausdauer notwendig waren, um dieses komplexe Projekt zu entwickeln. Die Anfänge gehen auf das Jahr 2003 und den Start der Sozialen Stadt zurück“.

Der Hans-Scharoun-Platz hat einen Vorläufer

Noch weiter zurück blickte der ehemalige Pfarrer von Rot, Ital Schadewaldt: „Die heutige Ortsmitte von Rot hat einen Vorläufer. Er war nicht so konkret, nicht anfassbar mit Häusern, Geschäften und Cafés. Er war virtuell.“ Gemeint sei der „Roter Marktplatz“. Er habe dieses Gremium vor mehr als 15 Jahren ins Leben gerufen, so Schadewaldt, eben weil Rot keine Ortsmitte hatte. Das jetzige Projekt wurde durch die Beteiligung der Bürger im Rahmen der Sozialen Stadt Rot entwickelt. Gebaut hat es die SWSG mit den Stuttgarter Architekten Kaiser+Kaiser. Die Platzfläche wurde nach dem Entwurf der Stuttgarter Landschaftsarchitekten Wiedemann+Schweizer gestaltet.

Die 44 Wohnungen in den beiden fünfstöckigen Gebäuden sind alle vermietet. In die Ladenzeile im Erdgeschoss zogen unter anderem ein Supermarkt, eine Bäckerei sowie ein Bekleidungs- und Geschenkartikelgeschäft und ein Frisör ein. Dem Engagement der Beteiligten ist es zu verdanken, dass es zudem mittwochs von 10 bis 17 Uhr einen Wochenmarkt geben wird. Finanziert wurde das Projekt auch aus Mitteln der „Sozialen Stadt“. Die Herstellung des eigentlichen Platzes wurde mit rund einer Million Euro gefördert. Bund und Land tragen 60 Prozent der Kosten.

SWSG schafft 44 Wohnungen

Die SWSG hat zwölf Millionen Euro in den Bau der Gebäude investiert. Helmuth Caesar, Technischer Geschäftsführer der SWSG, wies in seinen Grußworten auf die städtebauliche Bedeutung des Projekts hin: Der SWSG sei es eine Herzensangelegenheit gewesen, nicht nur neuen Wohnraum, sondern auch eine attraktive neue Mitte zu gestalten. Die neu gepflanzte Baumgruppe auf dem Platz bezeichnete Caesar als Provisorium. Als Gegenstück zu den zwei Flügeln der Wohn- und Geschäftshäuser sollte ein Kubus mit einer gewerblichen oder gastronomischen Nutzung errichtet werden. Da sich kein Mieter gefunden hatte, hat die SWSG vorerst vom Bau des würfelförmigen Gebäudes abgesehen. „Das muss aber nicht immer so bleiben“, sagte Caesar.