Der Generalplan steht, jetzt geht es bei der Neugestaltung des Bismarckplatzes im Stuttgarter Westen nur noch um die Details. Philipp Dechow hat den Entwurf seines Büros erläutert. Und es soll sogar einen Verkehrsversuch geben.

S-West - Der Generalplan zur künftigen Gestalt des Bismarckplatzes steht, jetzt geht es um die Details. Wie stark das Interesse am kommenden „Wohnzimmer des Westens“ ist, zeigte sich nun auch in der vom Forum Lebendiger Westen bespielten Reihe „Platzgespräche“. Zu dem Termin am Samstagnachmittag in der Friedensschule kamen zahlreiche Gäste. Kein Wunder, schließlich war hier geballte Kompetenz für Informationen aus erster Hand angesagt.

 

Vorneweg skizzierte Philipp Dechow vom Stuttgarter Planungsbüro Internationales Stadtbauatelier (Isa) den Siegerentwurf. Die folgenden anderthalb Stunden galten dann dem intensiven Austausch mit dem Publikum, wobei sofort auf die Agenda kam, was Martin Holch, der Leiter des Amtes für Stadterneuerung, als das „in der Bürgerbeteiligung sehr konflikthaft behandelte Thema Verkehr“ rekapitulierte. Für „erhebliche Irritation“ sorge laut dem Anwohner Wilfried Seidel bei den Anwohnern der Plan, den Verkehr in der Vogelsangstraße näher an der Häuserfront entlang zu führen, denn das gefährde womöglich die beliebte Außenbewirtschaftung der Restaurationen an der Ecke. Dechow dämpfte diese Sorge mit dem Hinweis: „Das ist nicht nur ein kleiner Gehweg, sondern mit acht Metern eine richtig breite Fläche.“

Wird der Platz zu einem Ort für Remmidemmi?

Richtig dicke Fragezeichen sahen viele hinter den „zwei zarten Strichen“ (Holch) des Planes, welche die Querung der verschmälerten Schwabstraße andeuten. Schwer vorstellbar, so die Meinung, dass mit diesem „langen Zebrastreifen“ die Verkehrsmenge in den Griff zu bekommen sei. Hier nun wartete Holch mit einer überraschenden Neuigkeit auf: „Wir wollen mit einem Verkehrsversuch die Situation vorwegnehmen und so ausprobieren, ob das auch im Berufsverkehr praktikabel ist.“ Man erhoffe sich daraus auch „eine Versachlichung in der Thematik.“

Der Bezirksvorsteher Reinhard Möhrle berichtete von einer weiteren Sorge: „Dass angesichts der ideenreichen Debatte zur Platz-Belebung ein Remmidemmi-Platz“ entstehen werde. Dechow hielt dem mit der Darstellung der geplanten Ruhezonen und Grünflächen entgegen und betonte: „Es wird ein Nachbarschaftsplatz zum Verweilen und Plaudern und ohne Konsumzwang.“ Holch gab sich überzeugt, „dass die Belebung vor allem im Bereich der neuen Treppenfelder im Vorfeld der Elisabethenkirche“ geschehen werde, somit „auch weg von der Wohnnutzung rund um den Platz“, wozu es ebenfalls Gesprächsbedarf gab.