Mit einem Spatenstich sind die ersten kleinräumigen Erdbewegungen zum Neubau der Hafenverwaltung in Plochingen über die Bühne gegangen. Im kommenden Jahr, zum 50. Geburtstag des Neckarhafens, soll die neue Zentrale bezugsfertig sein.

Plochingen - Der Neckarhafen in Plochingen stellt die Weichen für die Zukunft. Im kommenden Jahr, wenn die Anlage ihren 50. Geburtstag feiert, macht sich die Hafenverwaltung selbst ein Jubiläumsgeschenk. Am Hechtkopf, unmittelbar an das Sicherheitsbecken angrenzend, entsteht eine neue Verwaltungszentrale, die das in die Jahre gekommene Gebäude am Nordseekai ersetzt. Rund 600 000 Euro investiert die Hafengesellschaft in den zweigeschossigen Neubau, der eine Nutzfläche von 220 Quadratmeter haben wird.

 

„Das neue Verwaltungsgebäude ist architektonisch ein Hingucker, es ist zeitgemäß, und es ist bezahlbar“, fasste Wilhelm Röcker, der Vorsitzende des Verwaltungsrats, die Vorteil des Neubaus anlässlich des symbolischen Spatenstichs am Mittwoch zusammen. Ein Hingucker, weil sich das von dem Altbacher Architekten Wilfried Strake entworfene Gebäude mit dem sanft-maritimen Schwung seiner Front optisch angenehm von der Sachlichkeit der umgebenden Industriegebäuden absetzt. Zeitgemäß, weil es besser zu dem Anspruch eines modernen trimodularen Güterumschlagsplatzes – in Plochingen kreuzen sich die Wege von Lastwagen, Güterzügen und Schiffen – passt, als die zugige Baracke aus den Anfangsjahren. Und bezahlbar, weil nur die reinen Gebäudekosten, nicht aber der im Zusammenhang mit einem Tauschgeschäft erworbene Grund und Boden finanziert werden muss.

Forderung nach Schleusenausbau

Wie auch Frank Buß, der Bürgermeister von Plochingen, nutzte Röcker die Gelegenheit, einen schnellen Ausbau der Neckarschleusen zu fordern. „Wir brauchen die großen 135-Meter-Schiffe und damit auch den Schleusenausbau, um die Wasserstraße konkurrenzfähig zu halten“, waren sich die beiden einig.

Im vergangenen Jahr hat der Hafen den Angaben des Hafendirektors Gerhard Straub zufolge ein zufriedenstellendes Ergebnis eingefahren. So sind über das Jahr knapp 1,5 Millionen Tonnen an Gütern umgeschlagen worden. Das waren 3,87 Prozent mehr als im Vorjahr. Während der reine Schiffsumschlag mit 560 449 Tonnen wegen der Niedrigwasserphase im zweiten Halbjahr minimal um 0,8 Prozent gesunken ist, hat der Bahnumschlag um 30 Prozent zugelegt. Mit jetzt 470 839 Tonnen hat die Schiene die Straße als zweitstärksten Verkehrsträger abgelöst. Der Lastwagen-Umschlag ist um knapp elf Prozent auf jetzt 427 750 Tonnen gesunken.

Bahn überholt Straße

Am Anfangs- und Endpunkt der Binnenschifffahrt auf dem Neckar sind im vergangenen Jahr 553 Schiffe be- und entladen worden. Umschlagstärkste Gütergruppe war Schrott mit rund 200 000 Tonnen, gefolgt von Düngemitteln (106 338 Tonnen) und Walzdraht und Blechen (87 625 Tonnen). Die Neckarhafen-Gesellschaft wird von mehr als 40 Gesellschaftern getragen. Dazu zählen insbesondere privatwirtschaftliche Unternehmen sowie umliegende Landkreise, Städte und Kommunen.