Haben die Autohersteller auch bei den Lärm-Grenzwerten ihrer Fahrzeuge getrickst? Ein Bericht des ARD-Magazins „Plusminus“ legt dies nahe.

Saarbrücken - Bei Autos und Motorrädern wird einem ARD-Bericht zufolge auch bei den Lärm-Grenzwerten getrickst. Wie das Magazin „Plusminus“ laut Vorabmeldung vom Dienstag berichtet, weichen die Werte des offiziellen Messverfahrens teils erheblich vom tatsächlichen Lärm auf der Straße ab.

 

Die Sendung soll am Mittwoch ausgestrahlt werden, verantwortet wird sie vom Saarländischen Rundfunk (SR). Dem Bericht zufolge kommt es bei der Typenzulassung von Autos und Motorrädern trotz aufwändiger Berechnungen und Tests allein auf die Geräuschentwicklung bei 50 Stundenkilometern an. Jenseits dieses Wertes seien aber „etliche Fahrzeuge bewusst so konstruiert, dass die Emission um ein Vielfaches lauter ist“, heißt es bei „Plusminus“.

BUND zieht Parallele zum Diesel-Skandal

Der Leiter der Verkehrspolizeidirektion Mannheim, Dieter Schäfer, meldete dem Magazin zufolge beim Kraftfahrtbundesamt Verstöße gegen den Grenzwert einiger Fahrzeuge. Er fordert demnach eine rasche Nachprüfung zugelassener Serienfahrzeuge. Es könne nicht sein, „dass etwas am grünen Tisch serienmäßig genehmigt wird“, das im Realbetrieb dann großen Lärm verursache, sagte Schäfer der ARD.

Der BUND zog eine Parallele zum Diesel-Abgasskandal. Manches Motorrad könne erkennen, dass es in einer Prüfungssituation sei und mache dann die Auspuffklappe zu, sagte Holger Siegel von der Umweltschutzorganisation.

Alle Hintergründe zum Diesel-Abgasskandal und den Kartellvorwürfen gegen deutsche Autoabauer sehen Sie im Video: