Vergleichsportale im Internet gewinnen bei Kfz-Versicherungen stetig an Bedeutung. Es herrscht Hochbetrieb bei den Autoversicherungen.

Derzeit herrscht Hochbetrieb bei den Autoversicherungen: Bis 30. November müssen sich wechselwillige Kunden entscheiden, wenn sie für kommendes Jahr unter die Fittiche eines anderen Unternehmens wollen. Meist sind die Verbraucher davon getrieben, günstigere Prämien aufzuspüren. Was liegt also näher, als sich über ein Vergleichsportal über die niedrigsten Preise zu informieren? Professor Horst Müller-Peters vom Institut für Versicherungswesen an der Fachhochschule Köln dämpft die Hoffnungen ein wenig: 'Es gibt kein einzelnes Online-Vergleichsportal für alle Kfz-Versicherungen, das zudem alle Kundenwünsche erfüllt.' Müller-Peters führt im Auftrag des Goslar Instituts, eine von der HUK Coburg unterstützte Studiengesellschaft für verbrauchergerechtes Versichern, regelmäßige Befragungen durch. So nahm er beispielsweise die Benutzerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit unter die Lupe - mit dem Ergebnis von reichlich Verbesserungspotenzial.

 

Dazu muss man wissen, dass normalerweise die Portale mit den bei ihnen aufgeführten Versicherungen zusammenarbeiten und für jeden vermittelten Versicherungsnehmer eine Provision erhalten. Damit fallen automatisch jene Versicherer raus, die nicht mit dem Vergleichsportal kooperieren. Will man also alle gegeneinander abwägen, lohnt es sich, hinter die Kulissen zu schauen und sich der aufgelisteten Versicherungen bewusst zu werden - was eben nicht immer übersichtlich gestaltet ist. Auch hinsichtlich schneller Antworten, günstiger Preise und des nachvollziehbaren Abfragens von Daten fanden die Testpersonen kein Portal, das wirkliche alle Erwartungen perfekt erfüllte. Kürzlich untersuchte Müller-Peters mit seinem Team die Frage, auf welchem Wege sich interessierte Kunden Informationen zu ihren Kfz-Versicherungen beschaffen.

Keine überzogenen Erwartungen haben

Welche Rolle spielen die leibhaftigen Versicherungsvertreter sowie das Internet? Kaum überraschend: jeder zweite Interessent nutzt ein Vergleichsportal, gleichauf liegen die Informationsquellen Internetseiten der Versicherer und persönlicher Kontakt zum Makler. Kommt es schließlich zum Vertragsabschluss, liegen die Portale jedoch erst an dritter Stelle: Die überwiegende Mehrheit bevorzugt weiterhin die direkte Kommunikation mit dem Versicherer - mittels Internet oder Makler. Ganz gleich, ob man sich wegen eines Kfz-Neuerwerbs mit dem Versicherungsthema beschäftigt oder ohne bestimmten Anlass einen Wechsel in Betracht zieht: ein Markt-Vergleich lohnt sich von Zeit zu Zeit. Was den Preis betrifft, sollte man keine überzogenen Erwartungen haben.

Realistisch sind Prämieneinsparungen in Höhe von 200 Euro, insbesondere, wenn man noch nicht bei einem Online-Versicherer gelandet ist. Ein sinnvoller Wechsel geht aber nicht mit einem Klick, sondern erfordert konzentrierte Recherche, vor allem auch, weil die preisgünstigste Versicherung nicht automatisch die beste sein muss - im Falle eines Unfalles kommt es auf die Service- und Leistungsinhalte an. Noch mehr Bewegung wird in die Branche kommen, wenn der amerikanische Internetkonzern Google im nächsten Jahr hierzulande mit einem Vergleichsportal auf den Markt drängt. Dann gilt einmal mehr: es kann nicht schaden, mehrere Portale zurate zu ziehen.

Kostenlose Kfz-Versicherungsvergleiche im Internet gibt es mittlerweile zuhauf, die beiden Marktführer sind check24.de (51 Versicherer) und transparo.de (42 Versicherer), gefolgt von preisvergleich.de (19 Versicherer) und autoversicherung.de (zehn Versicherer). Eine Sonderstellung mit einem nahezu kompletten Marktüberblick (77 Versicherer) nimmt nafi-auto.de ein; allerdings sind dort keine Vertragsabschlüsse möglich.