Dagmar Wenzel tritt zum 1. Oktober die Nachfolge von Untertürkheims Bezirksvorsteher Klaus Eggert an. Sie will den Zusammenhalt im Ort stärken und den Bezirk verschönern.

Untertürkheim - Seit der vergangenen Woche ist klar, wer Untertürkheims neues Oberhaupt wird. Am 1. Oktober tritt die bisherige Stellvertreterin des amtierenden Bezirksvorstehers Klaus Eggert, Dagmar Wenzel, die Nachfolge ihres bisherigen Chefs an. Nach neun Jahren im Bezirksamt weiß Wenzel, wo die Untertürkheimer der Schuh drückt. So hat sie schon zwei Monate vor ihrem Amtsantritt eine recht genaue Vorstellung von den Aufgaben, denen sie sich in erster Linie widmen will.

 

Zum einen, sagt Dagmar Wenzel, wünsche sie sich einen stärkeren Zusammenhalt unter den Bürgern Untertürkheims – unabhängig von deren Herkunft. Außerdem wolle sie die Arbeitslosigkeit, die im Ortskern Untertürkheims mit 8,5 Prozent recht hoch sei, bekämpfen. „Dazu wollen wir vermehrt Bildungsangebote für Erwachsene schaffen, die die Leute direkt vor Ort nutzen können“, sagt Wenzel. „Denkbar wäre hier zum Beispiel, dass die Volkshochschule vielleicht Kurse in Untertürkheim anbietet und dass es von den Vereinen Sportangebote oder musikalische Früherziehung gibt.“

Wenzel hofft auf Förderungen zur Bezirksentwicklung

Ein weiteres wichtiges Thema ist für Dagmar Wenzel die städtebauliche Fortentwicklung des Bezirks. Nachdem eine Förderung zur Ortskernsanierung ausgelaufen und die Gelder aufgebraucht sind, hofft die künftige Bezirksvorsteherin, dass Untertürkheim mittelfristig in ein neues Stadtsanierungsprogramm aufgenommen wird. Dazu, meint sie, müsse sie sich aber erst noch einen Überblick über die Fördermöglichkeiten verschaffen und sich erkundigen, wann eine Förderung möglich sei.

Auch die Verschönerung des Ortes liegt der 44-jährigen Mutter von zwei Kindern am Herzen. Daher soll der Karl-Benz-Platz hochwertiger und einladender werden – beispielsweise durch neue Bänke und eine ansprechende Bepflanzung. Vorstellbar, so Wenzel, sei auch, den Karl-Benz-Platz als „Ort der vielfältigen Kunst“ zu nutzen und dort Ausstellungen zu veranstalten. Eventuell sei es auch möglich, über einen bestimmten Zeitraum hinweg Künstler auf dem Platz arbeiten zu lassen, denen die Passanten über die Schulter schauen können. Erfreulich, meint Dagmar Wenzel, wäre es, wenn sich etwa Daimler als größtes Unternehmen im Stadtbezirk finanziell an der Verschönerung Untertürkheims beteiligen würde.

Dagmar Wenzel freut sich auf ihre neuen Aufgaben

Doch bei allen Aufgaben und Herausforderungen, die es zu meistern gilt, will sich Dagmar Wenzel auch auf das besinnen, was in ihrem Bezirk schon heute positiv ist. „Wir haben den Daimler als großes Unternehmen, wir haben den Weinbau und wir haben super Lagen wie Rotenberg und Luginsland“, sagt Wenzel. „Darauf können wir als Untertürkheimer stolz sein und diesen Stolz dürfen wir auch zeigen.“

Ihren neuen Aufgaben als Bezirksvorsteherin blickt die 44-Jährige mit Freude entgegen. Der Posten sei eine „schöne Veränderung“. In ihrer neunjährigen Tätigkeit als stellvertretende Bezirksvorsteherin sei bereits eine große Verbundenheit mit dem Bezirk und den dort lebenden Menschen entstanden, erklärt sie. Als neues Bezirksoberhaupt wolle sie Ideen und Impulse aus dem Bezirksbeirat und aus der Bürgerschaft in den Gemeinderat und in die Stadtverwaltung tragen, um neue Konzepte zu entwickeln.

Vor ihrem Amtsantritt will Wenzel noch Urlaub machen

Doch bevor sie am 1. Oktober ihr neues Amt antritt, will sich Dagmar Wenzel noch eine kleine Auszeit gönnen. In den Sommerferien reist sie für drei Wochen mit ihrer Familie nach Föhr.

Der Gemeinderat hatte Dagmar Wenzel am 17. Juli mit 46 von 57 Stimmen zur neuen Bezirksvorsteherin von Untertürkheim gewählt. Es gab keine Gegenkandidaten.