Walter Schneider leitet seit kurzem die Hundestaffel der Polizei. Er zwar kein eigenes Tier, es fasziniert ihn aber, Menschen zu motivieren.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Hunde sind nicht die größte Leidenschaft von Walter Schneider. Er mag die Vierbeiner, besonders die Schäferhunddame Gerda – das einzige Tier, das in den Verwaltungsbau der Polizeihundestaffel darf, was ihrem Alter und ihrer Krankheit geschuldet ist. Aber Walter Schneider besitzt als neuer Chef der Staffel keinen Hund und führt keinen Diensthund.

 

„Das ist ja auch nicht die Bedingung für die Stelle gewesen“, sagt der 54-jährige Erste Polizeihauptkommissar. Eher die Menschen haben es ihm angetan – daher habe er sich bei der Suche nach einer neuen Aufgabe auf die Stelle bei der Hundestaffel beworben. „Es ist in erster Linie die Führungsaufgabe gewesen, die ich gesucht habe. Die Arbeit mit Menschen macht mir einfach Spaß“, sagt Walter Schneider über sich. Als Beispiel nennt er Einsätze aus seiner Zeit als Dienstgruppenführer bei der Motorradstaffel. Abende, an denen alle bei Schichtende schon in den Feierabend wollten. „Wenn ich dann zu meinen Leuten komme, und es gibt noch einen Einsatz zu fahren, und sie sagen trotzdem ja, dann weiß ich, die tun das auch wegen mir.“ Das gibt Walter Schneider viel, „weil ich es dann mal wieder geschafft habe, die Leute zu motivieren. Das ist ein gutes Gefühl“.

Seit 1996 bei der Polizei in Stuttgart

Die Führungsposition sei für ihn die logische Konsequenz seiner bisherigen Karriere bei der Polizei gewesen. Der Besigheimer arbeitet seit 1996 in Stuttgart in verschiedenen Positionen, als Dienstgruppenführer im Feuerbacher Revier und bei der Motorradstaffel, und auch als stellvertretender Leiter der Verkehrsunfallaufnahme. Und weil sich schon im vergangenen Jahr abgezeichnet hatte, dass die Leitungsstelle in Mühlhausen bei der Hundestaffel bald frei werden würde – Schneiders Vorgänger ging in den Ruhestand – habe er sich dorthin beworben und im vergangenen Jahr als Leiter der Führungsgruppe der Hundestaffel angefangen.

Bei der Hundestaffel sind das nicht allein die 52 Beamte. Es kommen noch 53 Vierbeiner dazu. Die Verantwortung für das einzelne Tier liegt beim Hundeführer, „die beiden sind 24 Stunden am Tag ein Team“. Walter Schneider braucht ein gutes Händchen beim Aussuchen der Tiere – das fängt beim Preis an. Inzwischen greife die Polizei verstärkt auf Belgische Schäferhunde zurück. Die Deutschen seien durch die Züchtung krankheitsanfällig und zudem viel teurer als die etwas kleineren Artgenossen belgischen Ursprungs. Auch dafür muss der Leiter der Staffel Experte sein.