Die Zahl der Unfalltoten ist im vergangenen Jahr im Kreis Göppingen höher ausgefallen. Eine Erklärung hat sie nicht. Dafür weiß sie, warum weniger Zweiradfahrer in Unfälle verwickelt waren.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Es gibt weder einen klassischen Unfallschwerpunkt noch sonstige Auffälligkeiten bezüglich Fortbewegungsmittel, Alter oder Geschlecht. Fest steht allerdings, dass es im vergangenen Jahr auf den Straßen im Kreis Göppingen, den Streckenabschnitt der A 8 im Kreis miteinbezogen, 16 Unfalltote gegeben hat. Im Jahr 2012 waren noch elf Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben.

 

Rudolf Bauer von der mittlerweile auch für den Stauferkreis zuständigen Polizeidirektion Ulm kann ebenfalls keinen signifikanten Grund für die Zunahme der Todesfälle erkennen: „Es gibt keine Häufung an bestimmten Streckenabschnitten. Insgesamt sind die Zahlen in den vergangenen Jahren wohl eher etwas niedriger ausgefallen, als das üblicherweise der Fall ist.“

Widersprüchliche Entwicklungen

Insgesamt wurden 2013 im Kreis Göppingen 5942 Verkehrsunfälle polizeilich registriert, womit die Zahl im Vergleich zum Jahr davor um 82 sank. Um stattliche acht Prozent ging die Quote bei Unfällen zurück, bei denen Personen zu Schaden kamen. Dabei sank die Zahl der Leichtverletzten um 83 auf 750 Personen, während allerdings die Zahl der Schwerverletzten um sieben Prozent auf 174 anstieg.

Um sieben Prozent zurückgegangen ist auch die Quote von Unfällen, in die Betrunkene verwickelt waren. Und auch bei den Kollisionen die wegen zu schnellen Fahrens, falschem Überholen oder Missachtens der Vorfahrt passiert sind, war 2013 ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Nach den Worten des Ulmer Polizeipräsidenten Christian Nill ist „bei Unfällen mit Verletzten und Toten überhöhte Geschwindigkeit aber nach wie vor die Hauptursache“. Die Verkehrsüberwachung sei deshalb auch in Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben der Polizei, gerade um gravierende Verstöße verfolgen zu können.

Unfallfluchten bleiben ein Ärgernis

Gestiegen ist im Kreis Göppingen auch die Zahl der Unfallfluchten. In 1511 Fällen haben sich, meist nach kleineren Karambolagen, Beteiligte vom Ort des Geschehens entfernt, ohne sich um den jeweils angerichteten Sachschaden zu kümmern. Der Polizeisprecher Rudolf Bauer appelliert, gerade was derartige Vorkommnisse angeht, an Zeugen sich melden. „Unsere Techniker sind zwar gut ausgerüstet, dennoch sind wir bei der Aufklärung auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.“

Deutlich seltener sind im vergangenen Jahr Zweiradfahrer in Unfälle verwickelt gewesen. Bei den Motorrädern sank die Zahl auf 157 und damit um rund acht Prozent, bei den Radfahrern auf 155, was einen Rückgang um 20 Prozent bedeutet. Für diese Tatsache hat Bauer eine einfache Erklärung: „Der lange Winter sowie ein verregnetes Frühjahr bis weit in die Saison hinein, haben wohl dazu geführt, dass vor allem in der ersten Jahreshälfte 2013 weniger Zweiradfahrer unterwegs waren“, sagt er.