Es ist wahrscheinlich das größte Graffito in ganz Ludwigsburg: In einem Gewerbegebiet wurde am Wochenende ein 80 Meter langes Wandbild gesprüht. Die Polizei tappt im Dunkeln, den Besitzer der Wand ärgert es aber gar nicht so sehr.

Ludwigsburg - Karl-Heinz Günther ist unschlüssig: „Ich weiß noch gar nicht, ob wir es wegmachen lassen sollen“, sagt er. Günther ist Leiter der Lighthouse Church, einem biblischen Glaubenszentrum in einem Ludwigsburger Gewerbegebiet. Dem Verein gehört das Gelände und die Wand, die Sprayer an Wochenende mit einem 80 Meter langen Graffito besprüht haben. Dabei handelt es sich um keine konkreten Abbildungen, es sind vielmehr verschiedene geometrische Formen, die ineinander übergehen. Als Farben wurden braun, grün, gelb, weiß und schwarz verwendet. Ein bisschen sieht das Graffito aus, als wären dem oder den Sprayern irgendwann die Farbe ausgegangen – oder die Zeit.

 

„Egal wer es war, sie waren auf jeden Fall schnell“, sagt Günther. Am Samstagmorgen habe er es entdeckt. Zur Anzeige gebracht habe er es aber erst am Montag. „Wegen der Versicherung“, sagt er. Laut Polizei waren die bislang unbekannten Täter vermutlich zwischen Freitag, 20.30 Uhr und Samstag 12 Uhr an der Strombergstraße am Werk. Der entstandene Sachschaden beläuft sich auf etwa 8000 Euro. „Bislang gibt es keine Hinweise auf die Urheber“, sagt der Polizeisprecher Peter Widenhorn. Auch ein „Tag“, das persönliche Kürzel und Erkennungszeichen von Sprayern, sucht man an der Wand vergeblich. Das Polizeirevier Ludwigsburg, Tel. 07141/18-5353, nimmt sachdienliche Hinweise entgegen.