Nach der brutalen Messerattacke auf einen Eishockey-Fan am Wochenende befindet sich der 27-Jährige auf dem Weg der Besserung. Derweil ermittelt die Polizei zu den Hintergründen. Die Beamten waren bei dem Einsatz am frühen Sonntag ebenfalls massiv attackiert worden.

Bietigheim-Bissingen - Ein 27-jähriger Eishockeyfan, der am Wochenende in Bietigheim-Bissingen schwer verletzt wurde, ist laut der Polizei auf dem Weg der Besserung. Er befinde sich aber weiter in stationärer Behandlung, sagt Peter Widenhorn, Sprecher des Ludwigsburger Präsidiums. Der Mann war am frühen Sonntagmorgen mit dem Rettungsdienst in eine Klinik gekommen und dort notoperiert worden, weil er eine tiefe Schnittwunde in der Brust erlitten hatte. Zu den genauen Umständen der Verletzung ermittelt die Polizei derzeit ebenso noch wie zu möglichen Tätern. Die Aussage des mutmaßlichen Opfers wird den Beamten dabei vermutlich nicht viel helfen: Der Mann könne sich an den fraglichen Zeitpunkt nicht erinnern, sagt Widenhorn.

 

Auch die Beamten werden attackiert

Die Polizei war in der Nacht von Samstag auf Sonntag zunächst zu einem Lokal in der Weidenstraße in Bietigheim gerufen worden. Dort prügelten sich rund 20 Anhänger des schweizerischen Eishockey-Erstligisten HC Ambri-Piotta, die zu einem Vorbereitungsturnier in der Bietigheimer Egetrans-Arena angereist waren.

Als die Beamten eintrafen, flüchteten die Männer in Richtung eines Hotels und begannen aus der dortigen Lobby heraus die Polizisten mit Aschenbechern, Stühlen und Vasen zu bewerfen. Erst die Besatzungen von zehn Streifenwagen konnten die aufgebrachte Meute bändigen, dabei wurde der Schwerverletzte in einem Gebüsch nahe des Hotels entdeckt. Vier Männer zwischen 18 und 34 Jahren wurden vorläufig festgenommen, später jedoch wieder entlassen. Einen Streit zwischen Fans von rivalisierenden Vereinen schließt die Polizei als Hintergrund aus – alle Beteiligten seien Fans der selben Mannschaft.