Die Kölner Polizei setzt zur Aufarbeitung der Silvesternacht eine eigene Arbeitsgruppe ein. Die große Zahl der anreisenden jungen Männer besonders aus Nordafrika hatte die Polizei in der Silvesternacht überrascht.

Köln - „Ich möchte versuchen festzustellen, warum unter anderem so viele junge Nordafrikaner auch zu Silvester 2016 nach Köln gekommen sind und warum sie nahezu zeitgleich aus dem Bundesgebiet am Hauptbahnhof eintrafen“, erklärte Polizeipräsident Jürgen Mathies am Mittwoch. Unter anderem gehe es darum zu prüfen, ob es Verbindungen zwischen den Gruppen gab und ob sie sich verabredet hatten.

 

Die große Zahl der anreisenden jungen Männer hatte die Polizei in der Silvesternacht überrascht. Die Beamten hielten am Hauptbahnhof mehrere hundert Verdächtige kurzzeitig fest und überprüften ihre Papiere. Ein Jahr zuvor war es in Köln zu zahlreichen sexuellen Übergriffen auf Frauen und zu massenhaften Diebstählen gekommen. Die Verdächtigen und die wenigen Verurteilten waren überwiegend Nordafrikaner. Die neue Arbeitsgruppe soll auch mögliche Verbindungen zu den Geschehnissen vor einem Jahr untersuchen.

Rassismus-Debatte nach Einsatz

Der Einsatz in der Silvesternacht 2016 und die Kontrolle der Nordafrikaner hatte zunächst eine Rassismus-Debatte aufkommen lassen. Unter anderem hatte die Grünen-Vorsitzende Simone Peter die Frage nach der Verhältnis- und Rechtmäßigkeit gestellt. Dafür wurde wiederum sie scharf kritisiert. Später ruderte Peter zurück. Viele andere Politiker von CDU, CSU, SPD und auch Grünen nahmen die Kölner Polizei zudem in Schutz.