Die Polizeireform in Baden-Württemberg schreitet voran: Innenminister Gall hat die Standorte genannt, an denen Direktionen zu Präsidien verschmelzen sollen.

Stuttgart - Innenminister Reinhold Gall (SPD) hat die Standorte der zwölf neuen Polizeipräsidien im Land verkündet. Die Verschmelzung der 37 Polizeidirektionen zu nur noch zwölf regionalen Präsidien ist der Kern der von Gall geplanten Polizeireform. In der Hälfte der Fälle haben Polizeipräsidium und Kriminalpolizeidirektion nach Angaben vom Dienstag ihren Sitz in derselben Stadt. Dies sind Stuttgart, Karlsruhe, Heilbronn, Ulm, Offenburg und Freiburg. Das Präsidium in Konstanz teilt sich künftig mit der Kriminalpolizei in Friedrichshafen den Zuständigkeitsbereich. Gleiches gilt für das Präsidium mit Sitz in Mannheim und der Direktion der Kriminalpolizei mit Sitz in Heidelberg. Zum Präsidium in Tuttlingen gehört eine Kriminalpolizei in Rottweil. Das für die Landkreise Ludwigsburg und Böblingen zuständige Präsidium sitzt in Ludwigsburg, die Kriminalpolizei in Böblingen. Zum Präsidium in Reutlingen zählt eine Kripo-Direktion in Esslingen. Und im Ostalbkreis, Rems-Murr-Kreis sowie dem Landkreis Schwäbisch Hall ist der Standort für das zuständige Präsidium Aalen, der Sitz für die Kriminalpolizeidirektion Waiblingen.

 

Karlsruhe wird größtes Präsidium

Das größte Präsidium soll das in Karlsruhe werden mit einer Personalstärke von 2727 Beamten. Es folgen knapp dahinter Mannheim und Stuttgart. Die neuen Behörden Freiburg und Reutlingen liegen auch noch etwas über 2000 Beamten. Das kleinste Präsidium wird Offenburg mit einer Personalstärke von 1422 sein.

Gall will so die Führung der Polizei verschlanken und mehr Beamte auf die Straße bringen. Die bisherige kleinteilige Struktur binde zu viel Personal in Führung und Verwaltung. Der Startschuss für die Reform soll nach umfangreichen Vorbereitungen Ende 2012 fallen. Opposition und Kommunen bezweifeln, dass die Reform zu spürbaren Verbesserungen führen wird und warnen vor Mammutbehörden.