Die Ermittler Sascha Bukow und Katrin König ringen im Polizeiruf 110 aus Rostock mit sich selbst und mit prügelnden Hooligans. Es geht um Ehre, Liebe, Hass und Verrat – dieser Krimi ist ein einziger Kampf, mit Fäusten und mit Worten.

Stuttgart - Die Welt dreht sich um den Fußball. Zumindest scheinen dies die Redakteure der ARD zu glauben. Nachdem man an Himmelfahrt den ganzen Tag lang Amateurfußball gezeigt hat, geht es am Sonntagabend beim Polizeiruf 110 schon wieder – um Fußball. Allerdings ist es ein Polizeiruf aus Rostock, und deshalb lohnt sich das Einschalten auch für Fußballmuffel. Wie immer ist es sehenswert, wie sich das Ermittler-Duo Sascha Bukow (Charly Hübner) und Katrin König (Anneke Kim Sarnau) an sich selbst und der Welt reibt. Es geht um Liebe, Hass, Ehre, Verrat und um die großen Gefühle. Die einen müssen sich prügeln, damit sie noch was empfinden, wie die Rostocker Hooligans. Die anderen wie König und Bukow müssen saufen, um sich zu spüren. In der Dorfdisco sagt König: „Tanzen Sie mit mir.“ Bukow: „Ich kann nicht tanzen.“ König: „Dann stellen Sie sich in die Mitte und ich tanze um sie rum.“ In diesem Film steht keiner still, alles fiebert und drängt voran, ein einziger Kampf, mit Fäusten und mit Worten.

 

Nach einer Prügelei zwischen Rostocker und Hamburger Hooligans wird einer der Schläger ermordet. Olaf Potensen war Zahnarzt, sorgte selbst für seine Kunden und hatte vor sieben Jahren Kumpel Stefan Momke (Lasse Myhr) verpfiffen. Momke hatte einen Polizisten ins Koma getreten. Nun ist Momke wieder draußen. Und natürlich verdächtig. Er taucht bei seiner Ex-Freundin Doreen (Lana Cooper) auf, die sich von ihm und der Ultragruppe Rostock Reds losgesagt hat. Die beiden prallen in aller Wucht aufeinander, mit fatalen Folgen.

Und dann gibt es noch den Kampf der Katrin König. In der letzten Folge hatte sie einen Vergewaltiger schier totgeschlagen. Soll sie zu dieser Schuld stehen? Oder es als Notwehr hinbiegen, wie Bukow und ihre Kollegen es wollen? Ein Neuanfang woanders, das scheint verlockend, denn wie sagt König zu Bukow? „Wir machen uns kaputt, wir tun uns nicht gut.“ Das mag sein, dem Zuschauer allerdings tun die beiden ziemlich gut.