Auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahnmuseums in Stuttgart-Zuffenhausen wächst das neue Ausbildungszentrum der Firma Porsche immer weiter in die Höhe. Eröffnet werden soll es im Herbst 2015.

Zuffenhausen - Auch in den Sommerferien wird an der Ecke Stammheimer Straße/Strohgäustraße fleißig gearbeitet: Auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahnmuseums wächst das neue Ausbildungszentrum der Firma Porsche immer weiter in die Höhe. Eröffnet werden soll es im Herbst 2015.

 

Laut Thomas Edig, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Porsche AG, soll in Zuffenhausen das „modernste Ausbildungszentrum der Autoindustrie in ganz Europa“ entstehen. In dem Gebäude sollen künftig alle technischen und kaufmännischen Auszubildenden sowie die Studenten der Dualen Hochschule betreut werden. Die 7500 Quadratmeter Nutzfläche bieten Platz für 450 bis 500 Berufsanfänger.

Gebäude soll den Standort auch optisch aufwerten

Begonnen hatten die Bauarbeiten im September 2013. Mittlerweile, so Eberhard Scholl, Unternehmenssprecher Standortpresse der Porsche AG, seien die Betonarbeiten bereits weit fortgeschritten. Der Rohbau werde voraussichtlich termingerecht bis zum Herbst 2014 fertig. Bis Anfang 2015 solle dann die Gebäudehülle geschlossen werden. Danach stünden dann die Installations- und Innenausbauarbeiten an. Geplant sei, das neue Ausbildungszentrum im Herbst 2015 in Betrieb zu nehmen. „Das Gebäude soll ein Beitrag zur optischen und städtebaulichen Aufwertung des Standortes Zuffenhausen werden“, sagt Eberhard Scholl. Deshalb lege man großen Wert auf eine entsprechende Gestaltung. Was mit dem alten Ausbildungszentrum an der Stammheimer Straße 89 geschieht, sei noch unklar. Auf jeden Fall solle das Gelände aber auch weiterhin von Porsche genutzt werden.

Hintergrund für das Neubauvorhaben ist nicht zuletzt die „Strategie 2018“ des Automobilherstellers. Diese sieht vor, dass das Zuffenhäuser Stammwerk immer weiter ausgebaut wird und dass immer mehr Fahrzeuge produziert werden. Momentan rollen in Zuffenhausen gut 200 Autos täglich vom Fließband. Vor fünf Jahren sind es noch 142 gewesen.

Bebauungsplan ist geändert worden

Damit die Sportwagenschmiede baulich überhaupt auf dem ehemaligen SSB-Areal in Aktion treten konnte, musste zunächst das Planungsrecht geändert werden. Früher war das Gelände als Gemeinbedarfsfläche ausgewiesen, auf dem nur Straßenbahnwagenhallen zugelassen waren. Nun handelt es sich um ein eingeschränktes Gewerbegebiet. Dennoch sollen die Menschen im angrenzenden Wohngebiet Hördtstraße künftig nicht mit mehr Lärm rechnen müssen. Laut Karl-Theo Maurer vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung hat sich Porsche nämlich dazu verpflichtet, Emissionswerte einzuhalten, die eigentlich für ein allgemeines Wohngebiet gelten.

Im Zusammenhang mit dem neuen Ausbildungszentrums wünscht man sich am Zuffenhäuser Ratstisch, dass die Stadt die Strohgäustraße zu einem Gewerbeboulevard umgestaltet. Erste Entwürfe dafür gibt es schon, sie sehen Grünstreifen, Radwege sowie Längsparkplätze statt der Stellflächen in der Straßenmitte vor. Allerdings, so betont Karl-Theo Maurer, müsste die Stadt in ein solches Vorhaben einiges an Geld stecken.