Wegen einer millionenschweren Steuernachzahlung hat der VW-Hauptaktionär Porsche Holding SE weniger flüssige Mittel in der Kasse. Außerdem sank der Gewinn nach Steuern von Januar bis Juni von 1,74 auf 1,65 Milliarden Euro.

Stuttgart - Der Gewinnrückgang bei VW in den vergangenen Monaten lastet auf dem Ergebnis der Porsche Holding. Der Gewinn nach Steuern sei im ersten Halbjahr auf 1,65 Milliarden Euro zurückgegangen nach 1,74 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum, wie die Porsche Automobil Holding SE am Montag in Stuttgart mitteilte. Grund dafür sei der leichte Gewinnrückgang bei VW, der sich entsprechend auf das Porsche-Ergebnis auswirkte, sagte ein Sprecher. Die Porsche Holding hält die Mehrheit an Volkswagen, die Beteiligung ist für den Großteil des Gewinns verantwortlich.

 

Porsche SE will als automobile Beteiligungsgesellschaft fungieren

Auch die VW-Aktie hat seit Mitte März gut ein Viertel an Wert verloren. Erst drückte der Machtkampf zwischen VW-Chef Martin Winterkorn und dem dann zurückgetretenen Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch auf den Kurs, dann machte der VW-Aktie die Schwäche in China zu schaffen.

Trotzdem rechnet die Porsche SE für das gesamte Jahr noch mit einem Ergebnis von 2,8 bis 3,8 Milliarden Euro. Porsche hat immer noch 2,07 Milliarden Euro an Nettoliquidität auf der hohen Kante - wegen Steuer- und Zinszahlungen etwas weniger als noch vor drei Jahren. Zum Jahresende sollen noch 1,7 bis 2,3 Milliarden Euro übrig bleiben. Das dürfte davon abhängen, ob die Porsche nach dem Einstieg beim Verkehrsdatendienst Inrix  noch weitere Beteiligungen rund um das Auto findet. Erklärtes Ziel der Porsche Holding ist es, ihr Geld „entlang der automobilen Wertschöpfungskette“ zu investieren und so als automobile Beteiligungsgesellschaft zu fungieren.