Funktional, schlicht, ohne Schnick-Schnack: So sollten die Designs von Ferdinand Alexander Porsche sein. Der Vater des legendären Porsche 911 ist am Donnerstag gestorben.

Stuttgart  - Der Schöpfer des legendären Porsche 911 ist tot. Professor Ferdinand Alexander Porsche starb am Donnerstag im Alter von 76 Jahren in Salzburg, wie der Stuttgarter Sportwagenbauer mitteilte. Bis zuletzt war der Designer Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats der Porsche AG. Deren Vorstandschef Matthias Müller sagte: „Wir betrauern den Tod von Ferdinand Alexander Porsche.“ Er habe eine Designkultur begründet, „die unsere Sportwagen bis heute prägt“. Müller betonte: „Seine Philosophie von gutem Design ist für uns ein Vermächtnis, das wir auch in Zukunft in Ehren halten werden.“

 

Auf stuttgart-gedenkt.de wird um F. A. Porsche getrauert

Geboren wurde Ferdinand Alexander Porsche am 11. Dezember 1935 in Stuttgart als ältester Sohn von Dorothea und Unternehmensgründer Ferry Porsche. 1958 trat „F.A. Porsche“, wie seine Mitarbeiter ihn nannten, in das Konstruktionsbüro des Autobauers ein. „Design muss funktional sein, und die Funktionalität muss visuell in Ästhetik umgesetzt sein, ohne Gags, die erst erklärt werden müssen“, lautete sein Credo. Er meinte: „Ein formal stimmiges Produkt braucht keine Verzierung, es soll durch die reine Form erhöht werden.“

Den ersten Serien-Porsche modelliert

Sein gestalterisches Talent zeigte Porsche Junior, als er aus Plastilin das erste Modell eines Nachfolgers für die Baureihe 356, den ersten Serien-Porsche, modellierte. Vier Jahre nach seinem Eintritt ins väterliche Unternehmen übernahm er die Leitung des hauseigenen Designstudios und machte ein Jahr später mit dem Porsche 911 weltweit Furore. Zudem entwarf Porsche Rennwagen. Zu seinen bekanntesten Entwürfen zählen der Formel 1-Rennwagen Typ 804 oder der Porsche 904 Carrera GTS, der heute als einer der schönsten Rennsportwagen gilt.

Im Zuge der Umwandlung der Porsche KG in eine Aktiengesellschaft im Jahr 1971/72 schied Ferdinand Alexander Porsche zusammen mit allen anderen Familienmitgliedern und den Piëchs aus dem operativen Geschäft des Unternehmens aus. Anschließend gründete er 1972 sein Designstudio, das in den Folgejahren unter dem Label „Porsche Design“ Accessoires wie Uhren, Brillen und Schreibgeräte entwarf und weltweit vertrieb. Parallel dazu gestaltete er unter der Marke „Design by F. A. Porsche“ Industrieprodukte, Haushaltsgeräte und Gebrauchsgüter.

Dem Unternehmen zeitlebens eng verbunden

Der vielfach ausgezeichnete Designer blieb der Porsche AG zeitlebens als Gesellschafter und Aufsichtsrat eng verbunden und manövrierte den Luxuswagenbauer als Aufsichtsratsvorsitzender durch die schwierigen Zeiten Anfang der 1990er Jahre. Vor sieben Jahren übergab er sein Aufsichtsratsmandat an Sohn Ferdinand Oliver und übernahm den Ehrenvorsitz des Aufsichtsrates.

Porsche soll im engsten Familienkreis im Familiengrab am Schüttgut im österreichischen Zell am See beigesetzt werden. Eine offizielle Trauerfeier ist für einen späteren Zeitpunkt in Stuttgart geplant.

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