Autohersteller wollen Autos verkaufen, auch an ihre Mitarbeiter. Doch nun unterstützt auch Porsche das Job-Ticket, damit möglichst viele Mitarbeiter mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit fahren. Auch die Hersteller haben schließlich kein Interesse am Stau.

Stuttgart - Das Firmenticket entwickelt sich immer mehr zum Verkaufsschlager für den Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS). Fast 70 000 Arbeitnehmer sind mittlerweile mit dieser speziellen Fahrkarte unterwegs, die in der Regel von den Arbeitgebern bezuschusst wird. Allein im vergangenen Jahr verzeichnete der VVS einen Zuwachs von 12,7 Prozent in diesem Bereich. Das subventionierte Firmenticket war vor zwei Jahren eingeführt worden. Wenn ein Unternehmen die Fahrkarte mit mindestens zehn Euro pro Monat fördert, gewährt der VVS dem Fahrgast einen besonders hohen Rabatt. Voraussetzung: Mindestens 50 Beschäftigte einer Firma müssen sich für das Ticket entscheiden. Kleinere Firmen können kooperieren, um das Kontingent zu erfüllen.

 

Nach Informationen unserer Zeitung zählt seit 1. September auch der Automobilhersteller Porsche zu den Förderern des Firmentickets. Offiziell wollen das Unternehmen und der Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) die Entscheidung erst Ende September bekannt geben. Porsche ist das erste große Unternehmen aus der Auto- oder Zulieferindustrie, das an dem Programm teilnimmt. VVS-Geschäftsführer Horst Stammler hofft auf eine Signalwirkung auch auf andere Konzerne: „Wir würden es sehr begrüßen, wenn wir auch Daimler oder Bosch für das Jobticket gewinnen könnten.“ Beide Unternehmen bemühten sich ja um Luftreinhaltung.

Bisher beteiligen sich rund 450 Arbeitgeber am Jobticket. Den größten Anteil an Nutzern stellen die Verwaltungen von Stadt und Land. 11 294 städtische Bedienstete nutzen das Firmenticket, das entspricht 60 Prozent aller Mitarbeiter der Landeshauptstadt. Die Stadt bezuschusst das Abo mit 27 Euro. Das Land zahlt seit Anfang dieses Jahres einen Zuschuss von rund 20 Euro. Seither fahren 41 Prozent mehr Landesbedienstete mit dem Firmenticket als noch im Jahr zuvor.